Die Entführung dauerte bis zu fünf Tage.
Der deutsche Herbst, wie die Ereignisse im September und Oktober 1977 in der Bundesrepublik genannt werden, sei eine Bewährungsprobe für das ganze Land gewesen, berichtete das tschechische Portal iRozhas. Deutschland war in dieser Zeit mit einer Welle von Terroranschlägen und Entführungen konfrontiert.
Die zweite Generation der Roten Armee Fraktion (kurz RAF, deutsche linke Terrorgruppe, Anm. d. Red.) versuchte durch sie die Freilassung der Gründer der Terrorgruppe, Andreas Baader, Gudrun Ensslinová und Jan-Carl Raspe, zu erreichen. Sie befanden sich damals in einem Sondertrakt der Justizvollzugsanstalt Stammheim in Stuttgart, schreibt iRozhlas.
Teil dieser Welle war die Entführung einer Lufthansa Boeing 737 auf dem Weg von Mallorca nach Frankfurt am 13. Oktober 1977. Ein vierköpfiges palästinensisches Kommando (zwei Männer und zwei Frauen) in Zusammenarbeit mit der RAF entführte das Flugzeug mit 86 Passagieren und fünf Mannschaftsmitglieder.
Nachdem Terroristen den Flugzeugkapitän Jürgen Schumann im Jemen getötet haben, hat die Bundesregierung in Bonn eine Freilassungsaktion beschlossen. Außer drei Terroristen wurde dort niemand getötet.
Nach Zwischenstopps in Rom, Zypern, Bahrain, den Vereinigten Arabischen Emiraten und im Jemen landete das Flugzeug vier Tage später in Mogadischu, Somalia. Die Entführer forderten die Freilassung von 11 deutschen und zwei türkischen Häftlingen, darunter die Gründer der RAF.
Die Veranstaltung wurde schließlich in der Nacht zum 18. Oktober am Flughafen der somalischen Hauptstadt von der Anti-Terror-Einheit der deutschen Polizei GSG 9 gestoppt. Es gelang ihr, alle Geiseln zu befreien.
Drei Gründungsmitglieder der RAF wurden an diesem Morgen tot in ihren Zellen aufgefunden. Sie haben Selbstmord begangen.
Das Flugzeug ist Teil der Ausstellung im Museum
Das Flugzeug, das seit 2008 im brasilianischen Fortaleza geparkt und flugunfähig war, wartete auf seine Restaurierung.
Im Juli 2017 sollte es das Auswärtige Amt laut iRozhlas für 20.000 Euro kaufen. Die Menge entsprach nach Angaben des Ministeriums dem Preis für Schrott gleichen Gewichts.
Im September desselben Jahres transportierten ihn zwei Frachtflugzeuge von Brasilien nach Deutschland.
Sie zerlegten das Fahrzeug, bevor sie es auf das Frachtflugzeug luden. Das zweite Flugzeug transportierte seine Teile nach Deutschland. Seit Herbst 2019 ist es Teil der Ausstellung des Dornier Museums.
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