„The Capitals“ bietet einen einzigartigen Einblick in Ereignisse in europäischen Ländern.
PARIS
Macron: Französische Diplomaten und Soldaten werden Niger verlassen. Französische Diplomaten und Soldaten, die in Niger anwesend sind, werden bis Ende des Jahres in ihre Heimat zurückkehren, kündigte Präsident Emmanuel Macron am Sonntag an. Gleichzeitig weigerte er sich selbst bis vor wenigen Wochen, seine Truppen abzuziehen. Doch heute sei die militärische Zusammenarbeit zwischen den beiden Ländern seinen Worten zufolge beendet worden.
Im Rahmen einer Anti-Terror-Mission seien „auf Wunsch der Länder der Region“ rund 1.500 französische Soldaten im Niger stationiert. Seit der Machtübernahme der Putschisten war es ihnen jedoch nicht mehr möglich, die französischen Militärstützpunkte zu verlassen. (Davide Basso | EURACTIV.com)
BERLIN
Deutschland plant die Einführung von Grenzkontrollen zu Polen und der Tschechischen Republik. Grenzkontrollen in Ostdeutschland könnten Realität werden, sagte die deutsche Innenministerin Nancy Faeser (SPD/S&D) am Samstag und bereitete sich auf ein hartes Vorgehen gegen illegale Einwanderung vor. Damit will Deutschland illegale Grenzübertritte nach Deutschland verhindern, die in diesem Jahr zugenommen haben.
Nach Angaben der Bundespolizei ist die Zahl der Migranten im August im Vergleich zum Vormonat um mehr als ein Viertel gestiegen und hat sich im Vergleich zum August 2022 fast verdoppelt. „Ich möchte pragmatisch agieren, und das sind sie aus meiner Sicht auch.“ [dočasné hraniční kontroly na polské a české hranici] „Eine mögliche Variante, wie wir härter gegen Schmuggler vorgehen können“, sagte Faeser am Samstag in einem Interview mit der Welt am Sonntag.
Der Schritt würde den Schengen-Regeln, die die Freizügigkeit zwischen den teilnehmenden EU-Ländern garantieren, den endgültigen Schlag versetzen. In jüngerer Zeit hat Österreich neue Grenzkontrollen zu Italien eingeführt, während Deutschland eigene Grenzkontrollen zu Österreich durchführt. (Nick Alipour | EURACTIV.com)
ROM
Italien ist auf indische Krankenschwestern angewiesen. Der wachsende Mangel an Gesundheitspersonal veranlasst die italienische Regierung, Gesundheitspersonal aus dem Ausland zu „importieren“. Damit reagiert die Regierung auf deren Mangel, der sich insbesondere während der Pandemie bemerkbar gemacht hat. Die ersten Ärzte sind aus Kuba eingetroffen, Krankenschwestern werden bald aus Indien eintreffen. Doch Berufsverbände zweifeln an der Sprache und der beruflichen Vorbereitung indischer Kollegen. (Fedérica Pascale | EURACTIV.com)
WARSCHAU
Agnieszka Hollands Dokumentarfilm über Flüchtlinge sorgt in Polen für Aufsehen. Der von der Flüchtlingskrise an der polnisch-belarussischen Grenze inspirierte Film „Border“ der polnisch-tschechischen Regisseurin Agnieszka Holland feierte bei den diesjährigen Filmfestspielen in Venedig Premiere und gewann dort die Beste-Jury. Doch die polnische Rechte boykottierte das Dokument, weil sie es als antipolnisch betrachtete.
Der polnische Ministerpräsident Mateusz Morawiecki bezeichnete den Film aufgrund der „negativen Darstellung polnischer Grenzschutzbeamter“ als „Schande für die polnische Uniform“. Aufgrund der Welle scharfer Kritik stand Holland unter ständigem Schutz. (Bartosz Sieniawski | EURACTIV.pl)
BRATISLAVA
Die Wahlen in der Slowakei könnten in einer Sackgasse enden. Aktuellen Umfragen zufolge haben weder die Smer-Partei, die ein Ende der Militärhilfe für die Ukraine befürwortet, noch die liberal-progressive Slowakei einen klaren Weg zur Regierungsbildung. Am Samstag, den 30. September, finden in der Slowakei Wahlen statt, und wenn kleinere Parteien ihre Vorwahlversprechen nicht brechen, könnten sie in eine Sackgasse geraten. Derzeit repräsentieren die fünf Parteien knapp 5 % des Quorums. Eine kleine Änderung könnte daher die Prognosen durcheinander bringen. (Barbara Zmusková | EURACTIV.sk)
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