BERLIN – Die beiden größten deutschen Gewerkschaften Verdi und EVG haben am Donnerstag angekündigt, dass am kommenden Montag ein 24-stündiger Generalstreik stattfinden werde, der den öffentlichen Nahverkehr im ganzen Land beeinträchtigen werde. Beteiligt sind Mitarbeiter von Flughäfen, Häfen, Bahnen, Bussen oder U-Bahnen. Dies berichten die Agenturen AFP, AP und DPA.
„Wir gehen davon aus, dass es eine erhebliche Beteiligung am Streik geben wird – wir sind uns dessen bewusst und es ist unvermeidlich.“ Das sagte Verdi-Gewerkschaftsvorsitzender Frank Werneke auf der Pressekonferenz. Er fügte hinzu, dass 120.000 Beschäftigte – Sicherheits- und Bodenpersonal an allen deutschen Flughäfen außer Berlin, Beschäftigte im Nahverkehr in sieben der 16 Bundesländer, Häfen und Autobahnen – zum Streik aufrufen. Werneke sagte, es könne auch einige Tunnel betreffen.
Es ist mit erheblichen Serviceverzögerungen zu rechnen
Die Gewerkschaften haben gewarnt, dass Passagiere in allen betroffenen Gebieten im ganzen Land mit erheblichen Serviceverzögerungen und Verkehrsstörungen rechnen müssen. Nach Angaben des Verbandes Deutscher Flughäfen (ADV) wären von dem geplanten Streik 380.000 Fluggäste betroffen.
EVG-Präsident Martin Burkert sagte, man habe zum Streik für 230.000 Beschäftigte der Deutschen Bahn (DB) und anderer Verkehrsunternehmen aufgerufen. Werneke betonte, dass es vor der nächsten Verhandlungsrunde zur Verbesserung der Lohnbedingungen am Montag darauf ankomme, zu zeigen, dass ihre Forderungen breite Unterstützung bei den Arbeitnehmern finden.
Die Gewerkschaft Verdi vertritt rund 2,5 Millionen Beschäftigte im öffentlichen Dienst, die EVG vertritt die Beschäftigten bei Bahn und Bus. Verdi fordert eine Erhöhung der Monatsgehälter um 10,5 Prozent. Bisher haben die Arbeitgeber lediglich eine Erhöhung um fünf Prozent in zwei Stufen plus einen einmaligen Beitrag von 2.500 Euro vorgeschlagen. Die EVG fordert eine Gehaltserhöhung von 12 Prozent. Die Carrier DB schlug außerdem eine zweistufige Erhöhung um fünf Prozent und eine Einmalzahlung vor. Deutschland ist wie andere Länder aufgrund der russischen Invasion in der Ukraine mit einer hohen Inflation konfrontiert, die zu steigenden Nahrungsmittel- und Energiepreisen geführt hat.
Reisewissenschaftler. Unternehmer. Leidenschaftlicher Kaffee-Befürworter. Alkoholfanatiker. Allgemeiner Social-Media-Fan.