BERLIN – Bundeskanzler Olaf Scholz hat jede Form der Zusammenarbeit mit der rechtsextremen Partei Alternative für Deutschland (AfD) ausgeschlossen, sei es auf kommunaler, regionaler oder nationaler Ebene. Der Bericht der DPA-Agentur informiert.
„Mit dieser Partei kann und darf es keine Zusammenarbeit geben“ erklärte der sozialdemokratische Kanzler in einem am Freitag in der Thüringer Allgemeinen Tageszeitung veröffentlichten Interview. Seine Kommentare folgen einem kürzlichen Fernsehinterview mit Friedrich Merz, dem Vorsitzenden der konservativen Christlich-Demokratischen Union (CDU), der vorschlug, dass die CDU in der Kommunalpolitik mit der AfD zusammenarbeiten könnte.
Archivvideo Peter Pellegrini traf sich in Berlin mit Bundeskanzler Olaf Scholz
Peter Pellegrini traf sich mit Bundeskanzler Olaf Scholz in Berlin (Quelle: Facebook/Peter Pellegrini)
„Ich sehe keinen Anlass zur Zusammenarbeit, auch nicht innerhalb der Kommunen“ antwortete Scholz. „Wenn jemand eine Kita bauen will, kann er das selbst machen. Dafür braucht er keine rechtsextreme Partei.“ hat er erklärt.
Die Aussage wurde heftig kritisiert
In dem erwähnten ZDF-Interview sagte Merz, seine Partei müsse die Wahlerfolge der AfD anerkennen und fügte hinzu: „In Kommunen müssen wir Wege finden, eine Stadt, einen Landkreis oder ein Bundesland gemeinsam zu gestalten“. Diese Aussage löste heftige Kritik von außerhalb und innerhalb der Partei aus, insbesondere nachdem die CDU 2018 einen Beschluss gefasst hatte, in dem sie erklärte, weder mit der linksextremen Partei Die Linke noch mit der AfD zusammenzuarbeiten.
Auf die Frage, ob die Situation im Thüringer Landtag, wo die AfD starke Unterstützung genießt und kürzlich erstmals Kreistagswahlen gewonnen habe, ein Problem sei, antwortete Scholz „Das eigentliche Problem ist, dass die AfD so viel Unterstützung genießt – nicht nur von Wählern, die die extremistischen Ziele der Partei unterstützen, sondern auch von denen, die diese Ziele falsch finden, aber ihre Bedenken äußern oder protestieren wollen.“. Er fügte hinzu, dass das Ziel darin bestehen müsse, diese Wähler zurückzugewinnen.
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