Vertreter des slowakischen Eishockeys qualifizierten sich für das Viertelfinale des Olympischen Turniers in Peking. Im Qualifikationsspiel am Dienstag besiegten sie Deutschland mit 4:0 und kämpften sich nach zwölf Jahren unter die besten Acht der Olympischen Spiele. Im Kampf um den Einzug ins Halbfinale treffen sie am Mittwoch um 17:10 Uhr auf die USA.
Die Männer von Trainer Craig Ramsay behielten im National Indoor Stadium von Anfang an die Oberhand. In der 12. Minute gingen sie dank Libor Hudáček in Führung, in der zweiten Halbzeit sorgten Peter Cehlárik und Michal Krištof in 104 Sekunden für das 3:0. Die Deutschen konnten nicht mehr reagieren und besiegten Patrik Rybár kein einziges Mal im slowakischen Tor. Ganz am Ende sorgte Marek Hrivík mit einem Tor ohne Tor für den Sieg.
Die Slowaken holten in Peking ihren zweiten Sieg, nachdem sie in der Grundgruppe C gegen die nordischen Favoriten Finnland (2:6) und Schweden (1:4) sowie gegen Lettland (5:2) verloren hatten. Sie schafften es zum ersten Mal seit den Olympischen Spielen 2010 in Vancouver durch die Qualifikationsrunde. In Sotschi 2014 unterlag man zu diesem Zeitpunkt Tschechien (3:5), vor vier Jahren in PyeongChang verabschiedete man sich nach einer Niederlage gegen die USA (1:5).
Achtelfinale:
Slowakei – Deutschland 4:0 (1:0, 2:0, 1:0)
Ziele: 12. L. Hudáček (K. Pospíšil, Gernát), 28. Cehlárik (Gernát, Hrivík), 29. Krištof (Kňažko, Čerešňák), 58. Hrivík (Cehlárik, Takač)
Richter: Björk, Nord (beide Schweden) – Lazarev (Rus.), Nikulainen (Fin.), Disqualifikation: 4:4 für 2 Min., plus 59. Wolf (Der.) 5 Min. + DKZ für Kampf, Beherrschung und Schwächung : 0:0, 926 Zuschauer
Baugruppen:
Slowakei: Rybár – čerešňák, Čajkovský, Rosandič, Marinát, Kňažko, Nemec – Takač, Hrivík, Cehlárik – Jurčo, L. Hudáček, Pospíšil – Zuzin, Krištof, Kelemen – Regenda, Herr Roman, Slafkovsk
Deutschland: Niederberger – Brandt, M. Müller, Holzer, Wagner, Nowak, J. Müller, Bittner, Abeltshauser – Plachta, Kahun, Rieder – Pföderl, Loibl, Noebels – Tiffels, Hager, Ehliz – Kühnhackl, Krämmer, Wolf
Die Slowaken starteten erneut aktiv mit Patrik Rybár im Tor, bereiteten dem Gegner mit ihren hohen Angriffen Probleme und waren durch ihre Beweglichkeit nach vorne gefährlich. Allerdings konnten sie Fehler in Passspielen nicht vermeiden und verloren teilweise auch in der Abwehr, so dass sich auf beiden Seiten Chancen ergaben. Nachdem Hudáček an der blauen Verteidigungslinie zögerte, gelangte Hager in die erste Runde, Rybár vereitelte ihn, indem er den Puck rechtzeitig platzierte. In der 5. Minute hatte Zuzin auf der Gegenseite einen Puck am Schläger, der jedoch nur den Beton des deutschen Torwarts vor Niederberger traf. In der 9. Minute gerieten die Slowaken in Rückstand, Krammer stürmte alleine auf das Tor zu, doch Rybár fing seine Rückhand ab. In der 12. Minute blieb Ramsays Mannschaft lange Zeit in der Offensivzone, der Puck erreichte einen freien Hudáček, dessen von J. Müller abgewehrter Schuss hinter Niederbergers Rücken fiel – 1:0. Der Gegner konterte mit Krämmers Chance, Rybár machte einen hervorragenden Schuss. Am Ende des dritten Drittels brachten die Slowaken beim ersten zahlenmäßigen Vorsprung die Deutschen näher an ihr Tor heran, Slafkovskis Schuss wurde von Niederberger neutralisiert.
Die Deutschen starteten abrupt in die zweite Halbzeit, nach einem Pass von Rieder auf Kahun musste Rybár eingreifen. In der 26. Minute nutzte auch Ehliza die Chance. Hudáček war unterdessen aktiv im Schießen tätig. Von einem weiteren zahlenmäßigen Vorsprung profitierten die Slowaken zwar nicht, halfen ihnen aber zumindest, wieder in Schwung zu kommen. In der 28. Minute trafen sie zum zweiten Mal, in einem 4-gegen-4-Spiel tauschte Cehlárik die Pucks mit Gernát und Niederberger sorgte mit einem Schuss aus der ersten Minute zwischen den Beton für das 2:0. Keine zwei Minuten später sorgte Krištof für das 3:0, der kurz nach Ende des Powerplays den Pass von Kňažek ausnutzte und ohne Vorbereitung den Pfosten traf. In diesen Momenten dominierten die Slowaken das Eis und die Deutschen wussten nicht, wohin sie in der Verteidigung zuerst springen sollten. In der 35. Minute, nach Slafkovskýs Pass, schickte Hrivík den Puck nicht ins offene Tor. Der Gegner war selten gefährlich, in der 37. Minute stand man schnell mit 2:1 in Unterzahl, Pföderl ließ Rybár in Führung gehen.
Die Slowaken blieben auch mit drei Toren Vorsprung aktiv und deckten die Eismitte perfekt ab. Die Deutschen hatten nur Mühe, an Rybár vorbeizukommen, in der 45. Minute sammelte Kahun den Puck vor dem offenen Tor und wurde im letzten Moment von Rosandič gestoppt. Der Gegner war dann zahlenmäßig im Vorteil, die Slowaken verteidigten dank eines aufmerksamen Rybár. In der 49. Minute hatte Tiffels eine Chance, seine Rückhand hatte keine Torparameter. In der 50. Minute entkam Krištof der deutschen Abwehr, konnte ihn aber nicht abschließen. Anschließend verteidigten die Slowaken ihre Schwäche auch beim Rauswurf von Krištof, auch in der Schwächephase kam es zu einer zahlenmäßigen Unterlegenheit von 2 zu 1, Hrivík krachte in Niederbergers Beton. Sechs Minuten vor Schluss drängte Regenda bei einem Vorcheck den gegnerischen Puck, er köpfte alleine auf den deutschen Torwart zu, doch dieser stoppte seinen Schuss. Anschließend nutzte Takáč den hervorragenden Pass von Slafkovský nicht. Schließlich riefen die Deutschen den Torwart zurück und versuchten es im sechsten Durchgang, doch es gelang ihnen nicht, das Spiel zu dramatisieren. Den Sieg sicherten sich die Slowaken bereits, in der 58. Minute machte Hrivík mit einem Tor ohne Tor den Sieg perfekt. Ganz am Ende griff Wolf Hudáček auf dem Eis an und erhielt 5 Minuten+DKZ, sodass die Slowaken das Spiel im Powerplay beendeten.
Während der „Special“-Olympiade setzten auch slowakische Eishockeyspieler auf das Edelmetall:
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