Die deutsche Fußballnationalmannschaft gewann am Sonntag das EM-2012-Spiel der Gruppe B im ukrainischen Lemberg gegen Dänemark mit 2:1 und zog mit insgesamt 9 Punkten vom ersten Platz ins Viertelfinale ein. Den zweiten Platz in der Playoff-Phase sicherten sich die Portugiesen mit sechs Punkten, die in einem Parallelspiel die Niederlande mit 2:1 besiegten.
Deutschland trifft am Freitag, den 22. Juni, im polnischen Danzig auf den Europameister von 2004, Griechenland. Einen Tag zuvor, am Donnerstag, den 21. Juni, treffen die Tschechen, Sieger der Gruppe A, im ersten Viertelfinale in Warschau auf Portugal. In der „Todesgruppe“ des dritten Dänen blieben nur Augen zum Weinen, und der vierte Platz des amtierenden Weltmeisters der Niederländer, der in der Meisterschaft keinen einzigen Punkt holte, ist enttäuschend. Im Gegenteil: Die Deutschen haben bereits das 14. Spiel in Folge gewonnen und sind die einzigen in der aktuellen Meisterschaft, die noch keinen Punkt verloren haben.
Die Meisterschaft wird am Montag, 18. Juni, mit Spielen der Gruppe C fortgesetzt, wobei Spanien gegen Kroatien antritt und Italien gegen das nutzlose Irland um den Aufstieg kämpft.
Gruppe B, 3. Runde:
Dänemark – Deutschland 1:2 (1:1)
Tore: 24. Krohn-Dehli – 19. Podolski, 80. Bender. Schiedsrichter: Velasco Carballo – Alonso Fernández, Yuste Jimenez (alle Sp.), keine Karten, 32.000 Zuschauer.
Dänemark: Andersen – Jacobsen, Kjaer, Agger, S. Poulsen – Kvist, Zimling (79. Ch. Poulsen) – Eriksen, J. Poulsen (82. Mikkelsen), Krohn-Dehli – Bendtner
Deutschland: Neuer – Bender, Hummels, Badstuber, Lahm – Khedira, Schweinsteiger – Müller (84. Kroos), Özil, Podolski (64. Schürrle) – Gomez (74. Klose)
Die Dänen begannen ohne den verletzten Rommedahl, der auf dem rechten Flügel durch Eriksen ersetzt wurde. Auch in der deutschen Aufstellung gab es nur einen Zwangswechsel, als Bender anstelle des bestraften Boateng die Chance auf der rechten Abwehrseite bekam. Den Deutschen reichte zwar ein Unentschieden zum Gruppensieg, doch sie wollten nichts dem Zufall überlassen und griffen ihre Gegner von Beginn an an. Ab der 3. Minute machte der vergessene Khedira eine gute Flanke auf Gomez, vor dem die dänische Abwehr den Ball im letzten Moment ablenkte. Die deutschen Offensivspieler durchschnitten die gegnerische Abwehr wie ein Messer durch Butter, und in der 6. Minute hatte Müller ein Tutu am Bein, das der Ball nach Podolskýs Flanke erreichte, Andersen aber erst aus nächster Nähe traf. Das Spiel verlor für eine Weile seinen Rhythmus, aber die Deutschen erzielten, genau wie gegen die Niederlande, in einem so „tauben“ Durchgang ein Tor. Nach der Aktion auf dem rechten Flügel schickte Gomez den Ball zu Podolsky, der mit der rechten Hand an Andersen vorbeiging und sich damit ein schönes Geschenk zu seinem 100. Einsatz für die Nationalmannschaft machte – 0:1. Die Dänen gaben jedoch nicht die Waffen und schafften in der 24. Minute nach einer seltenen Aktion den Ausgleich. Nach der Ecke verlängerte Jacobsen in die Luft Richtung Krohn-Dehli und ließ Neuer mit einem Kopfball keine Chance – 1:1. In der 36. Minute hätten die Deutschen die Führung zurückerobern können, doch Podolskýs Kanone nach einem Direktschuss knapp außerhalb des Strafraums ging über die Latte.
Der deutsche Favorit ging zu glimpflich in den zweiten Akt, wofür er in der 51. Minute hätte bezahlen müssen. Nach der Aktion von S. Poulsen mit Bendtner befand sich J. Poulsen in einer guten Schussposition und nach seinem Volleyschuss streifte der Ball den rechten Pfosten von Neuer. Das Unentschieden nach einer Stunde Spielzeit war für die Dänen wertlos, da die Portugiesen in einem Nebenspiel gegen die Niederlande punkteten und vorübergehend den zweiten Platz belegten. Allerdings ließen die Deutschen sie im weiteren Verlauf gar nicht mehr ins Spiel, sie hielten den Ball taktisch und Neuer war arbeitslos. In der 67. Minute konnte der deutsche „Lullaby“ den Erfolg feiern, doch nach einer guten Verlängerung von Khedir blockte der flinke Andersen den Schuss des eingewechselten Schürrle mit den Fingerspitzen. Den Deutschen lag ein vorsichtiges Spiel am Herzen, und die Dänen zeigten im Angriff nichts Spektakuläres. Doch in der 80. Minute griffen sie naiv an, was der erfahrene Gegner ausnutzte und Lars Bender seine Mannschaft locker mit 1:2 in Führung brachte. Am Ende haben die Deutschen bereits gewonnen und treffen im Viertelfinale auf die Griechen.
Portugiesische Fußballer qualifizierten sich für das Viertelfinale der EURO 2012, indem sie die Niederlande bei ihrem letzten Auftritt in Gruppe B mit 2:1 besiegten. Beide Tore des Siegers wurden im Charkiw-Stadion vom Schützen Cristiano Ronaldo erzielt. Gemeinsam mit den Portugiesen qualifizierten sich die deutschen Fußballer für die letzten acht Mannschaften in der ersten Reihe der Grundgruppe.
Der aktuelle Vize-Weltmeister aus den Niederlanden beendete die Europameisterschaft ohne einen einzigen Punktgewinn. Für die „Oranjes“ ist es das schlechteste Ergebnis seit der Europameisterschaft 1980, wo sie damals gegen Deutschland und die Tschechoslowakei am Ausstieg aus der Grundgruppe scheiterten. Bei der Kontinentalmeisterschaft in Italien beendeten die Vertreter der Tschechoslowakei eine Ära des Erfolgs und gewannen Bronzemedaillen.
ME-Gruppe B, 3. Runde:
Portugal – Niederlande 2:1 (1:1)
Tore: 28. und 74. Ronaldo – 11. van der Vaart. ŽK: Pereira – Willems, van Persie. Schiedsrichter: Rizzoli – Faverani, Stefani (alle Italiener), 35.000 Zuschauer.
Portugal: Patricio – Pereira, Alves, Pepe, Coentrao – Meireles (72. Custodio), Veloso, Moutinho – Nani (87. Rolando), Postiga (64. Oliveira), Ronaldo
Die Niederlande: Stekelenburg – van der Wiel, Vlaar, Mathijsen, Willems (67. Affelay) – de Jong, van der Vaart – Robben, van Persie, Sneijder – Huntelaar
Die Portugiesen gewannen zum dritten Mal in derselben Besetzung, die Niederländer mit Veränderungen. Erstmals tauchte Huntelaar, der beste Schütze der „Tulpen“ der Qualifikation und der deutschen Bundesliga, in der „Basis“ der Meisterschaft auf, während van der Vaart und Vlaar anstelle von Heiting Platz im Mittelfeld bekamen . . Van Bommel und Afellay blieben auf der Bank. Zunächst hielt Robben Coentrao vom Ball ab, befreite van der Wiel effektiv mit der Ferse, doch Sneijder verwandelte seine Flanke nach einem schwierigen Freistoß nicht in ein Tor. Doch bereits in der 11. Minute forderte Robben van der Vaart zum Schuss vor dem Strafraum heraus und dieser zirkelte den Schuss technisch ins Tor – 0:1. Nach einer Viertelstunde schaffte Ronaldo einen schnellen Konter, doch sein Flachschuss traf den rechten Pfosten. Nach einem Fehlpass von van der Wiel konnte sich Postig sofort im Alleingang durchsetzen, verwandelte ihn aber nicht in einen Solo. Meireles zielte derweil am Ende der Ecke auf das Außennetz. Das bilaterale Offensivdrama ging weiter. In der 28. Minute traf Ronaldo die Latte von Pereira und glich aus – 1:1. Nani köpfte dann knapp am Tor vorbei und Ronaldo traf Stekelenburgs Handschuhe aus 35 Metern. Die Portugiesen waren aktiver, Ronaldos Kopfball nach einer Ecke ging ins Tor.
Die zweite Halbzeit war offensiv und in einem ordentlichen Tempo, Torchancen ergaben sich jedoch nur langsam. Nach Mathijsens Flanke von links köpfte Vlaar in eine gute Position, zielte aber über das Tor. Die Portugiesen antworteten nach einer Stunde Spielzeit mit einem Tor von Postiga, das jedoch wegen Abseits nicht anerkannt wurde. Kurz nach einem schnellen Gegenangriff schickte Ronaldo den letzten Pass zu Coentrao, dessen platzierter Schuss von Stekelenburg nur mit Mühe abgewehrt wurde. In der 72. Minute bot Ronaldo Nani auf einem Teller ein Tutu an, doch dieser schoss nicht auf den Torwart der Oranjes. Wenig später ging der Ball jedoch schnell per Kopf in die Achse Moutinho – Nani – Ronaldo, und der Schütze von Real Madrid traf zum zweiten Mal deutlich – 2:1. Die Niederländer hatten Mühe, zurückzukommen, aber van der Vaarts Schlenzerschuss traf den Pfosten. Danach kamen jedoch nur noch mehr Schussversuche hinzu und litten unter den schnellen Kontern des Gegners. Nach einem davon traf Ronaldo den Pfosten und beendete ein interessantes Spiel.
Hardcore-Leser. Freundlicher Unternehmer. Hipster-freundlicher Internet-Befürworter. Stolzer Ernährungswissenschaftler. Extremer TV-Fan.