Deutschland will modernste Tarnkappenjäger F-35 kaufen: Das ist eine Reaktion auf den Krieg in der Ukraine

Die Bundesregierung will die Luftwaffe im Rahmen eines milliardenschweren Modernisierungsprogramms mit F-35-Stealth-Jets ausstatten. Als Nachfolger der vor mehr als 40 Jahren eingeführten Tornado-Flotte müssen die Maschinen des Herstellers Lockheed Martin gekauft werden, wie die Deutsche Presse-Agentur am Montag aus Regierungskreisen in Berlin erfuhr.

Die F-35 gilt als modernstes Kampfflugzeug der Welt und wird auch für die sogenannte nukleare Beteiligung Deutschlands angeschafft, ein Nato-Abschreckungskonzept, bei dem Verbündete Zugriff auf amerikanische Atombomben haben. Dank ihrer speziellen Form und ihrer Außenbeschichtung ist die Maschine für feindliche Radargeräte schwer zu erkennen.

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Quelle: SITA/AP Photo/Petros Karadjias

Laut dpa ist der Kauf von bis zu 35 Stealth-Flugzeugen geplant. Der bisher eingesetzte Tornado, der nur mit zunehmendem Aufwand einsatzfähig zu halten ist, wurde in der Bundeswehr auch zur elektronischen Luftkriegsführung – zum Stören, Unterdrücken und Angreifen feindlicher Luftverteidigungsstellungen – eingesetzt. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur müssen für diese Aufgabe weitere Eurofighter angeschafft werden – nach Stand des Projekts 15 Stück. Allerdings muss der Hersteller Airbus sie in den kommenden Jahren noch technisch ausstatten, was als äußerst schwierig gilt.

Deutschland will das Modernste kaufen

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Bildnachweis: SITA/AP Photo/Steve Helber

Frühere Pläne des Verteidigungsministeriums beinhalteten den Kauf des US-Flugzeugs F-18, das noch nicht für den Einsatz mit Atomwaffen zugelassen war. Nach einem Gespräch zwischen Verteidigungsministerin Christine Lambrecht und Bundeskanzler Olaf Scholz (beide SPD) im Januar wurde ein weitergehender Prüfauftrag erlassen. Auch die F-35 wurde in Betracht gezogen. Es ist bereits für Atomwaffen zugelassen und teilweise für die elektronische Kriegsführung ausgerüstet.

Bedenken der früheren Bundesregierung, dass der Kauf der F-35 mit den gemeinsamen Plänen mit Frankreich zum Bau von Europas „Future Combat Air System“ (FCAS) in Konflikt geraten könnte, sind nun auf den zweiten Plan übergegangen. Im Fall der F-35 wurde kürzlich darauf hingewiesen, dass die Maschine auch von Nato-Partnern in Europa eingesetzt wird.

Die Koalitionspartner haben sich im Koalitionsvertrag auf den Kauf des Tornád-Nachfolgemodells geeinigt. „Wir werden das Nachfolgesystem für das Tornado-Kampfflugzeug zu Beginn der 20. Wahlperiode beschaffen. Wir werden den Beschaffungs- und Zertifizierungsprozess hinsichtlich der nuklearen Teilhabe Deutschlands sachlich und gewissenhaft begleiten“, Das sagen SPD, Grüne und FDP.

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Als Reaktion auf den Krieg in der Ukraine und die Drohungen von Kremlchef Wladimir Putin gegen den Westen kündigte Bundeskanzler Scholz einen einmaligen „Sonderfonds“ in Höhe von 100 Milliarden Euro und eine deutliche Erhöhung der jährlichen Verteidigungsausgaben an. Mehr als zwei Prozent des Bruttoinlandsprodukts pro Jahr müssen künftig in die Verteidigung investiert werden.

Die Präsidentin des Verteidigungsausschusses, Marie-Agnès Strack-Zimmermann, forderte Ende Februar: „Der heutige Tornado-Nachfolger sollte der erste Schritt sein. Was wir jetzt brauchen, ist die F-35, das fortschrittlichste Kampfflugzeug der Welt, das von vielen unserer Partner eingesetzt wird.“ sagte der FDP-Politiker. Der Krieg in der Ukraine mache deutlich, dass „Angriffe aus der Luft erfolgen und entsprechend bekämpft oder verhindert werden müssen“.

Lore Meier

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