Das Bundesamt für Verfassungsschutz könne die AfD als extremismusverdächtige Gruppe einstufen, bestätigte das Gericht.

BERLIN – Das Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV) kann die rechtsextreme Partei Alternative für Deutschland (AfD) weiterhin zu den Gruppen zählen, die unter Extremismusverdacht stehen. Das entschied das Oberverwaltungsgericht der Stadt Münster am Montag nach Angaben der Agenturen DPA und Reuters.

Die Einstufung der AfD als mutmaßliche extremistische Gruppierung durch das BfV ermöglicht eine heimliche Überwachung der Partei, unter anderem durch Abhörmaßnahmen und die Anwerbung von Informanten innerhalb der Partei. Aufgabe des BfV ist es, den demokratischen Establishment Deutschlands vor extremistischen Bedrohungen zu schützen. Sie stuft die AfD und ihre Jugendorganisation Junge Alternative (JA) ab 2021 als mögliche rechtsextreme Gruppierung ein.

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Majer in Brüssel zum Abkommen zwischen der Slowakischen Republik und Deutschland über Waffenreparaturen für die Ukraine (Quelle: TASR/Jaromír Novak)

Im Jahr 2022 bestätigte das Oberverwaltungsgericht Köln, dass das BfV die AfD als mutmaßlich extremistische Gruppierung überwachen könne. Die Partei legte jedoch Berufung beim Oberverwaltungsgericht Münster ein, das diese Entscheidung bestätigte. Das Urteil ist jedoch noch nicht rechtskräftig und die Partei kann beim Bundesgericht Berufung einlegen.

Die AfD zeichnet sich durch eine harte einwanderungsfeindliche Haltung aus. Damit nutzt die Partei die Befürchtungen vieler deutscher Wähler vor der wachsenden Zahl von Asylbewerbern in Deutschland. In den ostdeutschen Bundesländern Thüringen, Sachsen und Brandenburg, in denen in diesem Jahr Landtagswahlen stattfinden, liegt die AfD derzeit in Umfragen an der Spitze. Die Partei geriet auch wegen angeblicher rassistischer Äußerungen einiger ihrer Mitglieder und des Verdachts, dass sie russische und chinesische Spione beherbergt, zunehmend in die Kritik.

„Die Entscheidung des Gerichts bestätigt, was wir seit Jahren sagen: Die AfD ist eine rechtsextreme Partei, die unsere Demokratie und den Rechtsstaat schwächen will.“ Das sagte Felix Kolb, Leiter der Nichtregierungsorganisation Campact zur Bekämpfung des Extremismus, in einer Erklärung.

Meta Kron

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