BERLIN – Petr Bystroň, Mitglied der rechtsextremen Partei Alternative für Deutschland (AfD), wies am Donnerstag seine Verbindung zu russischen Propaganda- und Desinformationskampagnen zurück.
In einem Brief an die AfD-Führung erklärte Bystroň dies gleichzeitig „Ich habe nie Geld oder Kryptowährung von einem Mitarbeiter von Voice of Europe (oder einem anderen Russen) erhalten“, Das berichtete die DPA-Agentur am Donnerstag. Nach Angaben des tschechischen Sicherheitsinformationsdienstes (BIS) wurde die Plattform Voice of Europe (VoE) von pro-russischen Geschäftsleuten mit dem Ziel betrieben, Einfluss auf die bevorstehenden Europawahlen zu nehmen.
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Die BIZ behauptet, das Geld sei über Prag an systemkritische Politiker aus Deutschland geflossen, andere Gelder seien an die prorussische Plattform geflossen. Die tschechische Regierung hat diese Organisation daraufhin auf ihre Sanktionsliste gesetzt. In ihrem Bericht erinnert die DPA-Agentur daran, dass Bystroň nach Angaben des tschechischen Deník N und der deutschen Wochenzeitung Der Spiegel unter Berufung auf BIZ-Quellen verdächtigt wird, Kontakte zur VoE-Plattform zu unterhalten, und auch Geld erhalten könnte.
Tschechische Geheimdienste verfügen über Audioaufnahmen
Der tschechische Geheimdienst BIS verfügt über Audioaufnahmen, die Bystroň angeblich belasten, wird diese aber nicht veröffentlichen. „Grundsätzlich gilt, dass es sich dabei um Informationen handelt, die wir nicht veröffentlichen.“ erklärte der BIZ-Sprecher am Donnerstag in Prag. Laut DPA informierte die BIZ die deutschen Behörden jedoch über den Verdacht, dass Bystroň Geld von einem pro-russischen Netzwerk annahm.
Laut Deník N will Bystroň – ein deutscher Abgeordneter tschechischer Herkunft – die ganze Angelegenheit nach den Osterferien – die diese Woche enden – persönlich der Parteiführung erklären. Gelegenheit dazu werde er am kommenden Montag beim Treffen der AfD-Spitze haben, fügt die DPA-Agentur hinzu. Bystroň ist Bundestagsabgeordneter und steht auch auf Platz zwei der Kandidatenliste der AfD für die Europawahl im Juni. Mittlerweile habe sich in der Partei die Meinung herausgebildet, er solle sich bis zur Aufklärung des Sachverhalts aus dem Wahlkampf heraushalten, berichtete die Agentur DPA am Donnerstag. Aber Bystroň sieht darin keinen Grund.
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