Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier. (Quelle: TASR/Bernd von Jutrczenka/dpa)
KAIRO – Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat am Dienstag einen dreitägigen Besuch in Ägypten begonnen, bei dem er die jahrzehntelange enge Partnerschaft mit dem nordafrikanischen Land und seine Rolle als Vermittler in den Konflikten im Nahen Osten würdigen wird. Es sei die erste Reise des deutschen Staatsoberhauptes nach Ägypten seit 25 Jahren, berichtet die Nachrichtenagentur DPA.
Steinmeier wird am Mittwoch in Kairo mit dem ägyptischen Präsidenten Abdel Fattah Sisi zusammentreffen. Neben den bilateralen Beziehungen wird voraussichtlich auch die Lage in Israel Gegenstand ihrer Verhandlungen sein. Ägypten ist neben Katar der wichtigste Vermittler der Region für einen Waffenstillstand im Gaza-Krieg und die Freilassung israelischer Geiseln der palästinensischen Militantengruppe Hamas, obwohl die Verhandlungen derzeit festgefahren sind.
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Der slowakische und der deutsche Präsident besuchten die Soldaten, die den Patriot in Sliač fuhren (Quelle: TASR/Ján Krošlák)
Deutschlands Einstellung zu Konflikten
Im Interview möchte Steinmeier auch die Position Deutschlands zum Konflikt im Gazastreifen erläutern. Allerdings habe die Tatsache, dass sich die Bundesregierung so klar auf die Seite Israels gestellt habe, Deutschland Vertrauen und Sympathie in der überwiegend muslimischen Region gekostet, behauptet die APD.
Steinmeier wird auch von einer Handelsdelegation begleitet. Deutschland ist Ägyptens wichtigster Handelspartner in Europa. Mehr als 250 deutsche Unternehmen sind im Land tätig. Deutsche stellen auch die größte Gruppe ausländischer Touristen in Ägypten.
Menschenrechtsverletzungen in Ägypten
Amnesty International (AI) macht auf schwere Menschenrechtsverletzungen in Ägypten aufmerksam. Kritiker der Regierung werden unterdrückt und die Zivilgesellschaft verfolgt. Die Meinungs-, Vereinigungs- und Versammlungsfreiheit ist stark eingeschränkt und Folter, unfaire Gerichtsverfahren und die Todesstrafe sind an der Tagesordnung. Zu Beginn seines Besuchs will Steinmeier deshalb Vertreter der deutschen Zivilgesellschaft und im Land tätige politische Stiftungen treffen.
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