Freie Demokratische Partei (FDP) – Historischer Rückblick

Er erhielt nie mehr als 13 % der Stimmen, dennoch bestimmte er die Richtung der deutschen Nachkriegspolitik. Sie war eine der kleinsten Parteien, war aber mit Unterbrechungen 42 Jahre lang an der Regierung. Sie wurde nie zu einer Massenpartei, aber sie spielte eine entscheidende Rolle bei der Bilanz. Ku

derjenige, auf dessen Seite die deutschen Liberalen standen, regierte. Freie Demokratische Partei (PLR) wurde am 11. Dezember 1948 gegründet.

Deutschland war nach dem Zweiten Weltkrieg völlig leer. Das zwischen den vier Siegermächten aufgeteilte Land liegt in Trümmern und die Deutschen versuchen, bei Null anzufangen. Damals wirkte der Liberalismus auf viele Menschen wie lebendiges Wasser. Eine willkommene Alternative zu Faschismus und Kommunismus. Der Nazi-Slogan „Ihr seid nichts, die Nation ist alles“ verschwand mit dem Dritten Reich. Viele fühlten sich von der Idee individueller Freiheit, Menschenrechte und Toleranz angezogen. Das haben die Liberalen vorgeschlagen. Auch wenn sie die Toleranz anfangs vielleicht zu ernst genommen haben. Sie wurden auch zum Sammelpunkt ehemaliger NS-Funktionäre und forderten ein rasches Ende der Entnazifizierung. Sie erklärten es damit, dass es keine zwei Kategorien von Bürgern geben dürfe.

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Die Liberalen selbst

Unmittelbar nach Kriegsende bildeten sich mehrere liberale Parteien. Sie waren in der britischen, amerikanischen und französischen Zone vertreten. Ihre Programme waren unterschiedlich. Sie einte die Forderung nach einer Trennung von Kirche und Staat und der Förderung des Privateigentums.

Im März 1947 gründeten sie sogar eine freie gesamtdeutsche Organisation liberaler Parteien. Allerdings verschwand er bereits im Januar 1948. Und zu diesem Zeitpunkt beschlossen die Liberalen in der Sowjetzone, die Kommunisten offen zu unterstützen. Die liberalen Gruppen in den drei Westzonen entschieden sich daher für ein gemeinsames Vorgehen. Sie trafen sich am 11. Dezember 1948 in Heppenheim in der Bergstraße. Es kamen 89 Delegierte.

Wolfgang Mischnick, damals junger Demokrat und späterer Vorsitzender der FDP-Bundestagsfraktion, erinnert sich an diesen Tag: „Da waren praktisch zwei liberale Fraktionen. Die Demokratische Partei auf der einen Seite und die Deutsche Volkspartei auf der anderen Seite. Der eine war nationalliberaler, der andere sozialliberaler. So entstand die FDP, der sich Menschen anschlossen, die zuvor keiner Partei angehörten.

Zwischen Sozialdemokraten und Christdemokraten

Der größte Aufruhr in Heppenheim war die Frage, ob das Wort „liberal“ im Parteinamen auftauchen sollte. Die Mehrheit der Delegierten aus den katholischen Ländern Württemberg, Baden und Bayern war dagegen. Am Ende stimmten 64 Delegierte für den Namen Freie Demokratische Partei. Ihr Vorsitzender wurde Theodor Heuss, der spätere erste Bundespräsident der Nachkriegszeit. Viele glaubten nicht an den Erfolg der Liberalen. Nicht einmal der erste Nachkriegskanzler Konrad Adenauer, dessen Regierung der Christdemokraten (CDU) dank der FDP jahrelang regierte. „Wir brauchen keine eigene liberale Partei, denn alle Parteien sind gleichermaßen liberal.“ Schon die ersten Parlamentswahlen der Nachkriegszeit zeigten, dass er Unrecht hatte. Die FDP erreichte mit 11,9 Prozent der Stimmen das zweitbeste Ergebnis ihrer bisherigen Geschichte.

Die FDP ist zu einer wichtigen Partei zwischen zwei starken Lagern geworden: den Christdemokraten und der Sozialdemokraten (SPD). Ein Politiker erklärte es einmal unenthusiastisch: Die Chefs der beiden größten Parteien, Konrad Adenauer (CDU) und Kurt Schumacher (SPD), mochten sich einfach nicht.

Ohne die Liberalen geht das nicht

In den folgenden Jahrzehnten wurde klar, dass Deutschland ohne Liberale nicht auskommen konnte. Obwohl sie bei Parlamentswahlen oft nur knapp die Fünf-Prozent-Hürde überschritten, verbrachten sie nur wenige Jahre in der Opposition.

Aufgrund von Meinungsverschiedenheiten über den Haushalt gaben sie 1982 eine zwölfjährige Koalition mit den Sozialdemokraten auf, um sofort eine sechzehnjährige Regierung mit den Christdemokraten unter Helmut Kohl einzugehen. Der scheidende sozialdemokratische Bundeskanzler Helmut Schmidt konnte es ihnen nicht verzeihen.

Und obwohl sie bei der nächsten Wahl 1983 nur sieben Prozent der Stimmen erhielten, erwies sich dies in der Folge auch für die FDP als Ausnahmezeit. Es ist die Rolle ihres Präsidenten und Außenministers Hans-Dietrich Genscher bei der Wiedervereinigung Deutschlands, die bis heute geschätzt wird. Die deutsche Außenpolitik ist zur Domäne der FDP geworden.

Konstantin Hartmann

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