BERLIN – Als Reaktion auf die Hinrichtung des deutsch-iranischen Staatsbürgers Jamshid Šarmahd hat Deutschland am Mittwoch seinen Botschafter aus dem Iran abgezogen. Nach Angaben des Sprechers des Auswärtigen Amtes habe die Hinrichtung die ohnehin angespannten Beziehungen zwischen Berlin und Teheran „extrem belastet“. Das berichten Reuters und das Magazin Der Spiegel.
Im Zusammenhang mit der Hinrichtung Šarmahds in dieser Woche hat Deutschland auch den Geschäftsträger der iranischen Botschaft in Berlin vorgeladen, um seinen Protest zu erläutern.
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Pellegrini nach seinem Treffen mit dem deutschen Bundeskanzler und Präsidenten (Quelle: TASR/Jaroslav Novák)
Die iranischen Justizbehörden gaben am Montag die Hinrichtung Sharmahds bekannt. Er wurde im Frühjahr 2023 in einem umstrittenen Terrorprozess zum Tode verurteilt. Er wurde wegen der Planung eines Anschlags auf eine Moschee im Jahr 2008, bei dem 14 Menschen getötet wurden, sowie der Zusammenarbeit mit ausländischen Geheimdiensten verurteilt.
Šarmahd wurde im Iran geboren, besaß aber auch die deutsche Staatsbürgerschaft und seinen ständigen Wohnsitz in den USA. Iranische Geheimdienste verhafteten ihn im August 2020 in Dubai und verschleppten ihn in den Iran.
Der Iran hat Šarmahd beschuldigt, die Tondar-Gruppe (Donner) anzuführen, die darauf abzielt, die iranische Regierung zu stürzen und die Monarchie des Landes wiederherzustellen. Die iranische Regierung betrachtet diese Gruppe als Terrorgruppe. Šarmahds Verwandte und Menschenrechtsaktivisten haben die gegen ihn erhobenen Vorwürfe entschieden zurückgewiesen.
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