Er sagte, Sport dürfe nicht mit Politik vermischt werden, die russische KHL sei Eishockey und sonst nichts. Dies ist jedoch überhaupt nicht wahr. Zumindest in Tscheljabinsk, wo der lokale Verein Traktor seine Spiele austrägt, haben sie es anders.
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Wladimir Putin in der Eishockey-Umkleidekabine.
Die Fans dieses Vereins waren nicht überrascht, als sie das letzte Mal zum Spiel kamen. Direkt über dem Haupteingang der modernen Arena des Ľadovaja-Stadions begrüßte sie ein riesiges, neu aufgehängtes Transparent. Natürlich fehlen auch die russische Flagge und die Worte: „Wir sind eine vereinte Nation, wir sind ein Volk und wir haben ein Russland“.
Die Unterschrift darunter ist – wie üblich – Wladimir Wladimirowitsch Putin! So viel zur (Nicht-)Einmischung der Politik in den Sport.
Der schwedische Journalist Karl Mansson, der immer wieder über die Übel der russischen Konkurrenz berichtet, machte auf den russischen Propaganda-Slogan aufmerksam. Und einige Leute in den Kommentaren wiesen darauf hin, dass Putins Satz frappierend an die Plakate erinnert, die die Kampagne für den Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich im Jahr 1938 befeuerten.
Unter dem Foto von Adolf Hitler stand geschrieben: „Ein Volk, ein Reich, ein Führer“. Ein Volk, ein Reich, ein Anführer.
In der modernen Arena, deren Banner auch die TV-Übertragung durchdrang, spielte am Donnerstagnachmittag das lokale Team Traktor gegen Nowosibirsk. Der Slowake Michal Čajkovský war dabei.
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