Die deutsche Wirtschaft zeigt immer mehr Anzeichen einer drohenden Rezession, vor allem aufgrund der Energiekrise. Das teilte die Deutsche Bundesbank heute in ihrem regelmäßigen Monatsbericht mit. Sie prognostizierte, dass die Versorgungslage mit Erdgas in den kommenden Monaten sehr angespannt bleiben werde.

Allerdings wies Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck darauf hin, dass die Gastanks in Deutschland bereits zu fast 90 Prozent gefüllt seien. Ihm zufolge hat Deutschland bei günstigen Entwicklungen im Bereich Spritsparen und gutem Wetter eine Chance, den Winter erfolgreich zu beenden. Reuters informiert darüber.

Der russische Gaskonzern Gazprom gab Anfang dieses Monats bekannt, dass er die Gaspipeline Nord Stream 1 außer Betrieb halten werde, bis Wartungsfehler behoben seien. Nord Stream 1 verläuft von Russland nach Deutschland auf dem Grund der Ostsee und ist die Hauptversorgungsroute für russisches Gas in die Europäische Union.

Die deutsche Bundesbank sagte heute, dass Deutschland dank Lieferungen aus anderen Ländern und Fortschritten beim Sparen und Speichern immer noch die Notwendigkeit vermeiden könnte, eine Gasrationierung über den Winter einzuführen.

„Dafür ist jedoch eine weitere deutliche Reduzierung des Gasverbrauchs erforderlich, insbesondere in den Haushalten“, fügte sie hinzu.

Nach Angaben von Gas Infrastructure Europe (GIE) waren die Gasspeicher in Deutschland am Wochenende zu 89,67 % gefüllt. Habeck sagte heute, die Tanks seien zu fast 90 Prozent gefüllt, obwohl Deutschland bereits aufgehört habe, Gas um jeden Preis zu kaufen.

Bundeskanzler Olaf Scholz soll laut Habeck bei seinem Besuch in den Vereinigten Arabischen Emiraten noch in dieser Woche Verträge zur Lieferung von verflüssigtem Erdgas (LNG) unterzeichnen. Habeck sagte auch, die Regierung werde große Gasimporteure weiter unterstützen und sie nicht bankrott gehen lassen.

Bundesfinanzminister Christian Lindner betonte heute, dass er weiterhin nach Wegen suche, die Gaspreise für die Verbraucher bezahlbar zu halten.