Die deutsche sozialdemokratische Verteidigungsministerin Christine Lambrecht lehnte am Donnerstag die Möglichkeit ab, dass Deutschland der Ukraine 200 Fuchs-Schützenpanzer liefert, wie von der CDU/CSU-Partei gefordert. Sie begründete dies damit, dass sie die Ressourcen ihrer eigenen Armee nicht „plündern“ könne.
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Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrechtová.
„Wir unterstützen die Ukraine auf jede erdenkliche und verantwortungsvolle Weise. Wir müssen aber auch die Verteidigungsfähigkeit Deutschlands gewährleisten“, sagte Lambrechtová der DPA. „Es ist unverantwortlich, gerade in diesen Zeiten die Bundeswehr zu plündern und die Empfehlungen des Generalinspekteurs zu ignorieren“, sagte Lambrecht.
Der Generalinspekteur der Bundeswehr und zugleich ranghöchster Angehöriger der Bundeswehr, Eberhard Zorn, sagte, die Bundeswehr könne es sich derzeit nicht leisten, ihre Schützenpanzer Fuchs zu verschwenden, erinnert die DPA.
Die Bundeskanzlerin kündigte neue Waffenlieferungen an, Fuchs erwähnte sie nicht
Nur einen Tag vor der Erklärung des Verteidigungsministers kündigte Bundeskanzler Olaf Scholz neue Waffenlieferungen nach Kiew an. Sie sollen in den kommenden Wochen im Rahmen des sogenannten Chain Exchange mit mehreren Partnerländern stattfinden. Details zur Art der Waffen nannte Scholz nicht, berichtete die dpa.
Der Kettenaustausch bedeutet, dass Deutschland die sowjetische Technologie durch die Verbündeten ersetzen wird, die diese Länder der Ukraine überlassen werden. Sowjetische Waffen sind für ukrainische Soldaten einfacher zu handhaben als westliche Ausrüstung, die für sie neu ist.
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Deutschland habe mit mehreren Ländern, darunter Tschechien, Griechenland, Polen und Slowenien, über Waffenlieferungen an die Ukraine verhandelt, erinnert sich DPA. „Dafür haben wir viel Energie aufgewendet“, sagte Scholz in einer Rede vor dem Bundestag. Lieferungen sollen nach seinen Angaben in den kommenden Wochen folgen.
Scholz äußerte sich nicht zur Forderung der konservativen CDU/CSU-Gewerkschaft, Deutschland solle 200 Fuchs-Schützenpanzer ohne Zwischenhändler direkt in die Ukraine liefern.
Zögernde Deutsche
Deutschland ist von einigen Verbündeten heftig kritisiert worden, die die deutsche Unterstützung für die Ukraine als zu zaghaft ansehen. Berlin lieferte zunächst nur Verteidigungswaffen, entschied sich schließlich für die Lieferung von schwerem Gerät und kündigte an, Kiew unter anderem mit selbstfahrenden Flugabwehrsystemen von Gepard zu beliefern. Auch die Ukraine hat bereits sieben Panzerhaubitzen vom Typ PzH 2000 erhalten.
In einer Rede vor Bundestagsabgeordneten versprach Scholz erneut, der Ukraine langfristige Sicherheitsgarantien zu geben, jedoch nicht im Sinne einer automatischen Militärhilfe im Falle eines Angriffs. Der sozialdemokratische Politiker sagte, derzeit würden Verhandlungen mit anderen Staaten und mit der Ukraine darüber geführt, wie diese Schutzmaßnahmen aussehen könnten.
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