Die Alternative für Deutschland (AfD), eine rechtspopulistische und euroskeptische Partei, zieht in den Deutschen Bundestag ein.
Laut Umfragen liegt diese Unterstützung heute bundesweit zwischen 8 und 10 Prozent. Und obwohl es so aussieht, als würde sie bei den Wahlen im September problemlos die 5-Prozent-Wahlbeteiligungsschwelle überschreiten, hat die rechtspopulistische Partei höhere Ambitionen. In den kritischsten Phasen der Migrationskrise erreichte diese Unterstützung die Grenze von 15 Prozent.
Explizite Anti-Einwanderung, Anti-Islam und Anti-Merkel Die AfD präsentiert ihre Landpolitik nun noch radikaler. Doch die großen deutschen Parteien weigern sich, mit ihm zusammenzuarbeiten.
Auch in Europa bekannt
Die AfD hätte 2013 beinahe den Einzug in den Deutschen Bundestag geschafft, verfehlte dort aber weniger als ein halbes Prozent der Stimmen.
In europäischen Fluren ist die Partei sogar noch bekannter. Nach den Wahlen zum Europäischen Parlament 2014 gewannen die Kandidaten der Alternative für Deutschland sieben der 96 Sitze in Deutschland und schlossen sich den europäischen Konservativen und Reformisten an. Allerdings schloss die ECR sie vor mehr als einem Jahr aus der Partei aus, vor allem wegen der Äußerungen des Parteichefs, dass Einwanderer erschossen werden sollten.
Im Mai 2017 war die AfD in 13 der 16 Bundesländer vertreten und zählte 26.000 Mitglieder.
Die Politik der Alternative für Deutschland ist direkt mit scharfer Kritik an der deutschen Einwanderungspolitik verbunden. Das von der Partei vorgelegte Vorwahlprogramm ergänzt den stark nationalistischen Charakter der Rede ihrer Vertreter.
Die AfD will insbesondere die Mitgliedschaft Deutschlands in der Eurozone beenden, ein Referendum über den Austritt aus der EU organisieren oder den Wehrdienst wieder einführen. Die Alternativen lehnen eine verstärkte Einbindung deutscher Militäreinheiten in ausländische Konflikte oder die Berücksichtigung von Familienzusammenführungsprinzipien in der nationalen Einwanderungspolitik ab.
Scharfe Propaganda im Internet
Angela Merkel als Terroristin oder Verantwortliche für Autoanschläge auf Zivilisten – der heftige Wahlkampf der AfD im Monat vor der Wahl verbreitete sich in Deutschland vor allem in den sozialen Netzwerken. Darauf macht beispielsweise die Tageszeitung Spiegel aufmerksam verstörendes Fotodass die Partei im Rahmen ihrer Kampagne im Internet verbreitete: Blut- und Autoreifenspuren mit der Botschaft „Fußabdrücke der Weltkanzlerin in Europa“.
Für die Internetkampagne wandten sich Alternatives sogar an die berühmte texanische Agentur Harris Media, die vor dem Brexit-Referendum für den Online-Erfolg der britischen euroskeptischen Partei UKIP verantwortlich war, und an die israelische Regierungspartei Likud.
Nach Angaben der Tageszeitung Spiegel will die Partei in den vergangenen Wochen weitere drei Millionen Euro für den Ausbau einer ähnlichen Kampagne einsetzen. Die Zeitung bezeichnet die digitale Kampagne als „drastischer und aggressiver als alles, was die deutschen Wähler bisher gesehen haben“.
Die großen Parteien verweigern die Zusammenarbeit
Laut Kanzlerin Merkel, die im Fadenkreuz des aggressiven Wahlkampfs der AfD steht, werden ihre Christdemokraten nach der Wahl nicht einmal über eine Koalition mit der AfD nachdenken. Dies bestätigte Angela Merkel kürzlich bei einem Besuch in der ostdeutschen Stadt Bitterfeld-Wolfen, dem Zentrum der rechtsextremen Wählerbasis. In der Stadt wurde sie sogar von Menschenmassen ausgebuht, berichtete Politico.
https://euractiv.sk/clanky/zivotne-poředrie/schulz-chce-merkelovu-porazit-kvotami-na-elektromobily/
Selbst die zweitstärkste Partei, die SPD, reagiert nicht positiver auf die AfP. Der Vorsitzende der Sozialdemokraten, Martin Schulz, hat bereits deutlich gemacht, dass er die extreme Rechte monopolisieren will. „Wir müssen alles tun, um zu verhindern, dass solche Rassisten in den deutschen Bundestag gelangen“, sagte Schulz kürzlich.
Der Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion, Thomas Oppermann, verglich den AfD-Chef sogar mit den Nazis. „Gauland (Gründer und derzeitiger Vizepräsident der Partei, Anm. d. Red.) redet wie ein Nazi und die AfD ist eine Schande für Deutschland“, erklärte er.
Zentraler Punkt der Alternativkampagne bleibt jedoch der Kampf gegen die islamische Minderheit des Landes. Heute ist Deutschland mit 81,8 Millionen Einwohnern nach Frankreich das zweitgrößte Land Europas mit der größten Zahl an Muslimen. Von fast 5 Millionen Muslimen sind mehr als 3,5 Millionen Einwohner türkischer Herkunft.
Die Parlamentswahlen in Deutschland sind für den 24. September geplant.
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