Die Bundesregierung will die Finanzierung von NGOs, die Migranten im Mittelmeer unterstützen, einstellen, nachdem sie von Italien kritisiert wurde, berichtete AFP auf Grundlage von Informationen, die am Freitag von der Tageszeitung Bild veröffentlicht wurden.
Foto: Pau de la Calle
Migranten und Flüchtlinge aus Afrika im Mittelmeer.
Im diesjährigen deutschen Haushalt waren zwei Millionen Euro für die Finanzierung von Wohltätigkeitsorganisationen vorgesehen, die Schiffe zur Rettung von Migranten auf See betreiben. Im Haushaltsentwurf für 2024 ist jedoch nicht erwähnt, dass dafür Gelder vorgesehen sind. „Das ist kein Versehen“, sagte Bild. unter Berufung auf Quellen im Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages. Laut der Zeitung befürworten das Kanzleramt und das Auswärtige Amt einen Abbruch der Finanzierung. Keine dieser Institutionen hat bisher zu den Behauptungen der Zeitung Stellung genommen.
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Die italienische Premierministerin Giorgia Meloni schrieb kürzlich einen Brief an den deutschen Bundeskanzler Olaf Scholz, in dem sie ihr „Erstaunen“ darüber zum Ausdruck brachte, dass Berlin Wohltätigkeitsorganisationen finanziert, die illegalen Migranten helfen, ihr Land zu erreichen.
Die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock verteidigte auf einer Pressekonferenz nach den Verhandlungen mit ihrem italienischen Amtskollegen in der vergangenen Woche die Unterstützung Berlins für Rettungseinsätze. „Die Rolle freiwilliger Seenotretter besteht darin, im Mittelmeer Leben zu retten“, sagte sie.
Allerdings hat Bundeskanzler Olaf Scholz beim Europagipfel am Freitag in Granada bereits einen anderen Ton angeschlagen. Als er während der Pressekonferenz nach der Finanzierung dieser Organisationen gefragt wurde, betonte er, dass diese vom Parlament und nicht von der Regierung genehmigt worden sei. „Diesen Vorschlag habe ich nicht gemacht“, sagte er. Auf die Frage nach seiner persönlichen Meinung dazu antwortete er: „Ich habe den Vorschlag nicht eingereicht. Und ich denke, das ist auch eine endgültige Antwort.“
Der Gipfel in Granada war geprägt von Kontroversen über geplante Änderungen der EU-Migrationsregeln. Polen und Ungarn blockierten letztlich die Annahme des Entwurfs einer Erklärung zur Migrationspolitik.
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