Eine Gruppe deutscher Einwohner hat ihre Regierung wegen „gefährlich“ hoher Luftverschmutzung verklagt. Sie zeigen mit dem Finger auf die Verletzung ihres Rechts auf saubere und gesunde Luft und die Tatsache, dass die Regierung ihre Gesundheit nicht schützt.
Dies ist das erste Mal, dass Einzelpersonen in Deutschland einen solchen Schritt unter Berufung auf Menschenrechtsgesetze unternommen haben, berichtet das Nachrichtenportal BBC.
Die sieben Kläger, darunter Eltern, die im Namen der Kinder handeln, sagen, ihre Gesundheit sei gefährdet und die Politik versäume es, sie zu schützen, von denen viele an Asthma leiden. Sie leben in vier der sieben größten Städte Deutschlands – Berlin, München, Frankfurt und Düsseldorf – und sagen, sie atmen Luft mit Schadstoffkonzentrationen, die vier- bis fünfmal höher sind als die von der Weltgesundheitsorganisation festgelegten zulässigen Grenzwerte.
Die Luftverschmutzungswerte in Deutschland entsprechen den Gesetzen des Landes, aber Staatsanwälte sagen, dass die Gesetzgebung geändert werden muss, um den wachsenden wissenschaftlichen Konsens widerzuspiegeln. Die Kläger fordern außerdem, dass die Bundesregierung die Öffentlichkeit auf der Grundlage der WHO-Empfehlungen über gefährliche Luftverschmutzung aufklärt.
Laut Umweltbundesamt sind die Bundesländer für die Bewertung der Luftqualität und Maßnahmen bei Grenzwertüberschreitungen zuständig. „Die WHO-Werte sind Empfehlungen, die nicht den rechtsverbindlichen Charakter der Grenzwerte der europäischen Richtlinie zur Luftqualität haben“, sagte ihr Sprecher.
Die Klage, die von den Umweltorganisationen ClientEarth und der Deutschen Umwelthilfe unterstützt wird, wird beim Bundesverfassungsgericht eingereicht, das die grundlegenden Menschenrechte der Bürger schützt. Die Kläger fordern keine finanzielle Entschädigung, sondern ein Handeln der Regierung. Eine Entscheidung zu ihren Gunsten würde für das ganze Land gelten. (Sieb)
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