Der Pfarrer versuchte, seine Kollegin zu küssen, aber sie wandte sich ab

Der Chef der kroatischen Diplomatie spricht von Herzlichkeit.

Bundesministerin Annalena Baerbockova. Foto: TASR/AP

Der kroatische Außenminister Gordan Grlić-Radman steht unter Beschuss, weil er diese Woche während eines Gruppenfotoshootings in Berlin versucht hat, seine deutsche Amtskollegin Annalena Baerbock zu küssen. Sie fühlte sich sichtlich unwohl und ging ihm aus dem Weg. Deutsche Medien bezeichneten den Vorfall als „Kuss-Attacke“. Der kroatische Politiker sieht an seinem Verhalten nichts Verwerfliches.

Auf den Aufnahmen ist zu sehen, wie der kroatische Außenminister Baerbock die Hand schüttelt und sich dann zu ihr beugt, offenbar um sie auf den Mund zu küssen. Doch die deutsche Ministerin dreht den Kopf und am Ende berühren sie sich gegenseitig ins Gesicht.

Die kroatische Frauenrechtlerin Rada Boričová bezeichnete Grlič-Radmans Verhalten als „absolut unangemessen“. Die Abgeordnete Ivana Kekinová sagte, der Außenminister habe nicht nur sich selbst, sondern alle Kroaten beschämt. „Frauen zum Küssen zu zwingen gilt als Gewalt, nicht wahr?“, kommentierte die ehemalige kroatische Premierministerin Jadranka Kosorová.

Die Süddeutsche Zeitung schreibt, der Chef der kroatischen Diplomatie habe erklärt, er wolle seinen Kollegen „human“ begrüßen. „Minister begrüßen einander immer herzlich“, sagte Grlić-Radman. Sollte sein Verhalten jemanden beleidigen, entschuldige er sich, sagte er. Laut dem Internetportal Spiegel-Online sagte er vor Journalisten außerdem, dass er „nicht weiß, wo das Problem liegt“.

Die Süddeutsche Zeitung vergleicht sein Verhalten mit der Affäre um den ehemaligen Präsidenten des spanischen Fußballverbandes, Luis Rubiales. Die FIFA verhängte gegen ihn diese Woche eine dreijährige Sperre, nachdem er während der Medaillenzeremonie nach dem Finale der Frauen-Weltmeisterschaft Spaniens Kapitänin Jenni Hermos ohne ihre Erlaubnis auf die Lippen geküsst hatte.

Kroatien Deutschland

Meta Kron

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