Die deutsche Polizei steht wegen der Razzia am Montag in Dortmund unter Beschuss, bei der ein Beamter einen schwarzen Bergmann erschossen hat. Das teilte die dpa heute mit. Die Polizei wurde in das Kinderheim gerufen, weil der junge Mann ein Messer hatte. Am Dienstag und heute kam es in Dortmund zu Demonstrationen, deren Teilnehmer eine Aufklärung des Vorgehens der Polizei forderten.
Die Polizeistreife wurde am Montag von einem Mitarbeiter eines Kinderheims in Dortmund gerufen. Sie berichtete, einen der Angeklagten mit einem Messer gesehen zu haben. 11 Polizisten schritten vor Ort ein, die Schallgranaten und Tränengas gegen den jungen Mann einsetzten. Als der junge Mann angriff, schoss einer der Beamten mit einer MP5-Maschinenpistole auf ihn und traf ihn fünf Mal.
In dem Fall gibt es laut Landesvertreter Carsten Dombertová noch viele Unklarheiten. Der 16-jährige Senegalese sei wegen psychischer Probleme in Behandlung und könne nicht gut Deutsch. Die Ermittler ziehen auch die Möglichkeit in Betracht, dass der junge Mann sich mit einem Messer verletzen oder Selbstmord begehen wollte. Laut Dombertová gibt es bisher keine Hinweise darauf, dass die Hautfarbe des Angreifers eine Rolle bei dem Vorgehen der Polizei gespielt hat.
In Dortmund haben heute Hunderte für eine unabhängige Aufklärung des Vorfalls demonstriert. Die Demonstranten gehen auch auf den Einsatz eines Maschinengewehrs bei dem Angriff ein, an dem 11 Polizisten beteiligt waren. Laut Kriminologe Thomas Feltes dürfte dieser Umstand die Spannung erhöht haben. Der Deutsche Anwaltsverein DAV kritisiert, dass der Fall von der Polizei im nahe gelegenen Recklinghausen und nicht von einer unabhängigen Stelle untersucht wird.
Laut der Deutschen Welle setzt die deutsche Polizei im Vergleich zu vielen anderen Ländern nur selten Schusswaffen ein. Im Jahr 2020 setzte die deutsche Polizei ihre Dienstwaffe 159 Mal ein, darunter 49 Warnschüsse. Sie erschossen 15 Menschen und verletzten 41.
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