Die deutsche Armee ist nicht in der Lage, neue Mitglieder zu rekrutieren, obwohl die Regierung nach Beginn der russischen Invasion in der Ukraine mit einer umfassenden Modernisierung begonnen hat. Nach Angaben der Agentur AFP war es der deutsche Verteidigungsminister Boris Pistorius, der dies sagte.

Bundeswehrsoldaten stehen während der internationalen Luftwaffenübung Air Defender 2023 auf dem Luftwaffenstützpunkt Jagel am Freitag, 16. Juni 2023, neben einem Tornado-Kampfflugzeug der Luftwaffe.

„Der Personalmangel in der Bundeswehr ist in aller Munde (…), wir haben dieses Jahr 7 Prozent weniger Bewerber als im letzten Jahr“, sagte Pistorius auf einer Pressekonferenz im Rekrutierungszentrum der Bundeswehr in Stuttgart. Er fügt hinzu, dass allein während der Erstausbildung 30 Prozent der Kandidaten „aussteigen“.

Wenige Tage nach Beginn des Krieges in der Ukraine im Februar 2022 kündigte Bundeskanzler Olaf Scholz angesichts fehlender Investitionen nach dem Ende des Kalten Krieges die Schaffung eines Sonderfonds in Höhe von 100 Milliarden Euro zur Modernisierung der Bundeswehr an.

Doch auch die Bundeswehr steht vor Rekrutierungsproblemen. Dies geschieht in einem Land, das durch eine alternde Bevölkerung und einen Arbeitskräftemangel gekennzeichnet ist, der alle Sektoren betrifft.

Nach Angaben des Verteidigungsministers mangelt es in der Bundeswehr an Frauen, die mit Ausnahme des Rettungsdienstes nur zehn Prozent der Streitkräfte ausmachen, sowie an „Personen mit Migrationshintergrund“. Pistorius forderte außerdem „realistische Rekrutierungskampagnen“, die nicht im Stil von Hollywood-Actionfilmen sein sollten.

Die Bundeswehr hat derzeit rund 183.000 Angehörige. Das erklärte Ziel besteht darin, bis 2031 203.000 Soldaten zu erreichen, wobei Pistorius zugibt, dass dieses Ziel möglicherweise nicht erreicht wird.

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