Deutschland hat die neonazistische Hammerskins-Bewegung verboten

Sie führten im ganzen Land Razzien gegen Mitglieder durch.

Die deutsche Innenministerin Nancy Faeser hat die Neonazi-Bewegung Hammerskins Deutschland und ihre Ableger verboten. Das Bundesinnenministerium gab am Dienstag (19. September) bekannt, dass die Polizei bundesweit nach Mitgliedern der Gruppe gesucht habe.

„Das Verbot von Hammerskins Deutschland ist ein schwerer Schlag gegen den organisierten Rechtsextremismus. Mit diesem Verbot setzen wir den menschenverachtenden Aktivitäten der internationalen Neonazi-Vereinigung in Deutschland ein Ende“, sagte Faeserová über die Bewegung, die laut Nach Angaben des Ministeriums gibt es in Deutschland rund 130 Personen. „Das ist ein klares Zeichen von uns gegen Rassismus und Antisemitismus“, fügte die Ministerin hinzu.

Die Bewegung, deren Emblem ein Zahnrad mit zwei gekreuzten Zimmermannshämmern trägt, wurde von Faeser auf die Liste der verbotenen Gruppen gesetzt, weil sich ihre Aktivitäten gegen die verfassungsmäßige Ordnung des Landes und gegen die Völkerverständigung richteten. Die Idee der aus den Vereinigten Staaten stammenden Bewegung bestand darin, die Reinheit der weißen Rasse zu bewahren.

Zusammen mit der Bewegung wurde auch die Organisation Crew 38 aufgelöst, die als Selbsthilfegruppe für die Hammerskins fungiert. Die Zahl 38 bezieht sich entsprechend der Reihenfolge des Alphabets auf die Buchstaben C und H, die im Englischen die Abkürzung für Crossed Hammers sind.

Sie durchsuchten die Wohnungen von 28 Personen

Nach Angaben des Ministeriums durchsuchte die Polizei am Dienstagmorgen die Wohnungen von 28 Personen, die im Verdacht standen, Mitglieder des Vereins zu sein. Die Razzien fanden in zehn der 16 Bundesländer Deutschlands statt, darunter Sachsen, Bayern und Berlin.

In ihren regelmäßigen Jahresberichten bezeichnen Faeserová und das Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV), wie sich der zivile Spionageschutz in Deutschland offiziell nennt, den Rechtsextremismus als größte Gefahr für die deutsche Demokratie.

Die Zahl der rechtsextremen Anhänger ist jährlich um fast 6.000 auf 38.800 Menschen gestiegen. Das BfV begründete dies damit, dass erstmals auch Mitglieder der rechtspopulistischen Alternative für Deutschland (AfD) in die Berechnung einbezogen wurden. Sie wird von der Spionageabwehr wegen des Verdachts des Rechtsextremismus überwacht, die Partei weist diese Vorwürfe jedoch zurück.

Das Bundesinnenministerium geht regelmäßig gegen neonazistische und rechtsextreme Organisationen vor. Faesers Vorgänger Horst Seehofer hatte 2020 die rechtsextremen Gruppen Combat 18, Nordadler und Wolfsbrigade 44 verboten.

Lore Meier

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