Deutschland schränkt Sozialleistungen für EU-Einwanderer stark ein – euractiv.sk

EU-Bürger, die nicht erwerbstätig sind, müssen in Deutschland fünf Jahre auf den Bezug von Arbeitslosengeld warten.

Dies geht aus dem Gesetzentwurf der Regierung hervor, der noch nicht vom Parlament angenommen wurde.

Der Schritt erfolgt ein Jahr, nachdem das Bundesgericht entschieden hat, dass jeder EU-Bürger, der sich mindestens sechs Monate in Deutschland aufhält, das Recht hat, Härtefallhilfe zu beantragen.

Die Entscheidung hat Bedenken hinsichtlich des sogenannten „Sozialtourismus“ aus Ländern mit niedrigerem Lebensstandards geweckt und deutsche Kommunen beleidigt. Sie sind für die Zahlung des Arbeitslosengeldes und auch für die Bewältigung des massiven Flüchtlingszustroms im letzten Jahr verantwortlich.

„Eines ist klar: Jeder, der hier lebt, arbeitet und Beiträge leistet, hat auch Anspruch auf Leistungen aus unserem Sozialsystem“, sagte Bundesarbeits- und Sozialministerin Andrea Nahles nach der Verabschiedung des Gesetzes durch die Bundesregierung.

„Für diejenigen, die noch nie hier gearbeitet haben und ausschließlich auf finanzielle Unterstützung vom Staat angewiesen sind, gilt der Grundsatz: Sozialleistungen müssen im jeweiligen Herkunftsland beantragt werden.“

Angst vor Migration

Mit dieser Geste will die Regierung zeigen, dass sie den Sorgen der Wähler zum Thema Migration Gehör schenkt. Diese führen beispielsweise zu einem Anstieg der Präferenzen für die populistische und einwanderungsfeindliche Partei AfD.

Auch die Angst vor Einwanderung spielte eine zentrale Rolle bei der Entscheidung Großbritanniens, die EU zu verlassen. Dies beeinflusst weiterhin die Einstellung Großbritanniens zur Personenfreizügigkeit, die Teil des europäischen Binnenmarktes ist.

Die britische Zeitung „Guardian“ weist darauf hin, dass das fünfjährige Moratorium für Sozialleistungen länger sei als das vom ehemaligen Premierminister David Cameron geforderte Moratorium für bestimmte Sozialleistungen für Migranten.

Deutschland ist eines der häufigsten Zielländer für Arbeitsmigration innerhalb der EU. Nach offiziellen Angaben leben 4,1 Millionen von ihnen in Deutschland.

An zweiter Stelle steht Großbritannien, wo drei Millionen Unionsbürger leben.

„Der Verrat an der europäischen Idee“

Nach verschärften Regeln würde Deutschland Arbeitslosen nur noch bis zu einem Monat Soforthilfe und einen Kredit zur Deckung der Ausreisekosten gewähren.

Diese Maßnahmen werden von Die Linke und den Grünen scharf kritisiert.

„Die Regierung verrät die europäische Idee“, sagte die Abgeordnete Sabine Zimmermann und fügte hinzu: „Jeder Mensch in Deutschland sollte ausnahmslos das Recht auf Unterstützung haben.“

Fast 450.000 Menschen aus anderen EU-Mitgliedstaaten erhielten im Juni in Deutschland Mindestarbeitslosengeld, was 12,1 Prozent der Gesamtzahl dieser Einwanderer entspricht.

Die meisten Bewerber kamen aus Polen, Bulgarien und Rumänien.

Rein Geissler

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