Deutschland stimmte dem Verkauf eines Anteils am Hafen zu

Die Bundesregierung hat sich am Mittwoch auf einen Kompromiss geeinigt, der der chinesischen Reederei Cosco eine kleinere Beteiligung am Betreiber von Hamburgs größtem Containerterminal ermöglicht. Das Kabinett begründete die Kürzung des Anteils mit nationalen Sicherheitsbedenken.

Der Grund ist die Angst vor Sicherheitsbedrohungen

Das Kabinett von Bundeskanzler Olaf Scholz hat sich darauf geeinigt, dass Cosco Shipping statt der ursprünglich geplanten 35 Prozent einen Anteil von 24,9 Prozent am Terminal Tollerort des Hamburger Hafenlogistikers HHLA erwirbt, berichtete die Agentur. Deutsche Presse-Agentur DPA.

Das Bundeswirtschaftsministerium erklärte in einer Erklärung, dass „der Grund für die Reduzierung des Anteils die Sorge vor einer Bedrohung der öffentlichen Ordnung und Sicherheit“ sei.

Der Verkauf einer Beteiligung am Hamburger Hafen an ein chinesisches Unternehmen hat in der Regierungskoalition wegen der Folgen der Abhängigkeit des Landes von russischem Erdgas für Kontroversen gesorgt.

Sechs deutsche Ministerien, darunter Wirtschafts-, Außen- und Verteidigungsministerien, lehnten den Verkaufsvertrag zunächst mit der Begründung ab, dass Cosco, ohnehin der größte Kunde des Hafens, zu viel Einfluss gewinnen könnte.

Scholz, der Anfang nächsten Monats mit einer Delegation deutscher Geschäftsleute China besuchen wird, unterstützte den Verkauf.

Außenministerin Annalena Baerbock mahnte, Berlin müsse im Fall Chinas eine Wiederholung der Fehler mit Russland vermeiden. Auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier warnte vor einer übermäßigen Abhängigkeit von China.

„Wir müssen eine Lektion lernen, und eine Lektion zu lernen bedeutet, dass wir einseitige Abhängigkeiten wo immer möglich reduzieren müssen, und das gilt insbesondere für China“, sagte Steinmeier der ARD bei einem Besuch in der Ukraine am Dienstag, 25. Oktober.

Er konnte einige Kritiker nicht zum Schweigen bringen

Deutsche Geheimdienste warnten Anfang des Monats, dass die finanzielle Situation Chinas zu einem Risiko für Deutschland werden könnte, insbesondere angesichts der starken wirtschaftlichen und wissenschaftlichen Beziehungen zwischen den beiden Ländern. Der Chef des deutschen Inlandsgeheimdienstes, Thomas Haldenwang, sagte bei einer parlamentarischen Anhörung, indem er die aktuellen geopolitischen Unruhen mit dem Krieg in der Ukraine verglich: „Russland ist der Sturm, China ist der Klimawandel.“

Sollte es der deutschen Koalition in dieser Woche nicht gelingen, einen Kompromiss zu erzielen, würde automatisch der ursprüngliche Deal gelten und der chinesische Staatskonzern Cosco würde einen Anteil von 35 % am Terminal erhalten.

Der Tollerort-Terminal im Hamburger Hafen ist der drittgrößte in Europa. Viele deutsche Politiker sind besorgt über den Verkauf kritischer Infrastruktur an Unternehmen aus autoritären Ländern wie China.

Scholz, ehemaliger Bürgermeister von Hamburg, hat wiederholt die Bedeutung starker Wirtschaftsbeziehungen mit China betont. Seine Koalitionspartner Grüne und FDP wollten jedoch ein Veto gegen den Hamburger Hafendeal einlegen.

Auch die Europäische Kommission habe Vorbehalte gegen den Deal geäußert, sagte eine ungenannte Quelle gegenüber AFP.

Durch die Reduzierung des Anteils auf 24,9 % verliere Cosco die Stimmrechte, was „diese Übernahme auf eine rein finanzielle Beteiligung reduzieren und eine strategische Beteiligung verhindern wird“, erklärte das Wirtschaftsministerium.

Allerdings gelang es dem Kompromiss nicht, einige Kritiker zum Schweigen zu bringen. Anton Hofreiter, Grünen-Abgeordneter und Vorsitzender des EU-Ausschusses im Deutschen Bundestag, bezeichnete die Verabschiedung des Abkommens als schlecht.

„(Scholz‘) Argument, es handele sich um ein rein kommerzielles Projekt, erinnert fatal an Aussagen zu Russland und der Gaspipeline Nord Stream“, sagte er der Funke-Mediengruppe.

„Diese Haltung kann man bestenfalls als naiv bezeichnen. Wir brauchen dringend einen realistischen Blick auf China“, fügte er hinzu.

Unterdessen begrüßte Peking die Unterzeichnung des Abkommens und bezeichnete die Zusammenarbeit als für beide Seiten vorteilhaft.

vernachlässige es nicht

Bundeskanzler Scholz will einen Teil des Hamburger Hafens an China verkaufen, das gefällt kaum jemandem

Rein Geissler

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