BERLIN – Deutschland erwägt aufgrund wachsender Spionagebedenken eine Verschärfung der Sicherheitskontrollen für Mitarbeiter in sensiblen Bereichen. Der Gesetzentwurf wurde am Mittwoch von der Regierung genehmigt.
Der Gesetzentwurf wird die Auswahlkriterien für Mitarbeiter erweitern, die in sensiblen Bereichen wie IT, Telekommunikation, „kritische Infrastruktur“ wie Bahnkontrollzentren und Regierungsbüros, teilte das Innenministerium mit. Auch Geheimdienste werden in die Kontrollen eingebunden.„Die Gefahr von Spionage und Sabotage gegen unsere Demokratie hat eine neue Dimension erreicht“ sagte Innenministerin Nancy Faeser. „Die russische Aggression in Europa hat die Sicherheitslage grundlegend verändert … Deutschland steht im Fadenkreuz der Geheimdienste anderer Staaten.“ fügte sie hinzu. In Berlin kam es zuletzt zu einem Anstieg von Spionageverdachtsfällen mit Bezug zu Russland, aber auch zu China.
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Nancy Faeser, neue deutsche Innenministerin (Quelle: SITA/AP Photo/Markus Schreiber)
Online-Kontrollen in sozialen Netzwerken, die genutzt werden können „Verbreitung extremistischer Inhalte“, sagte das Ministerium„Wir werden nicht zulassen, dass Extremisten unsere demokratische Rechtsstaatlichkeit von innen heraus sabotieren“ Sagte Faeserová. Der Gesetzentwurf der Regierung muss nun vom Parlament genehmigt werden. Seit dem Einmarsch in die Ukraine im Jahr 2022 wurde Deutschland von mehreren Fällen von Spionage zugunsten Russlands erschüttert.
Einem ehemaligen deutschen Geheimdienstoffizier wird vorgeworfen, im Rahmen russischer Söldneroperationen in der Ukraine Informationen an Moskau weitergegeben zu haben. Auch die Sorge vor chinesischer Spionage wächst. Der bedeutendste Fall ist der eines Beraters eines rechtsextremen deutschen Abgeordneten im Europäischen Parlament, der im April festgenommen wurde.
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