Von Björn Höcke, einem Politiker der rechtspopulistischen Partei Alternative für Deutschland (AfD), der mit Äußerungen gegen die Art und Weise, wie die Deutschen an die Verbrechen des Nationalsozialismus erinnern, Empörung hervorgerufen hat, wurde erwartet, dass er sich auf der Pressekonferenz gegen Nazi-Führer Adolf Hitler ähnlich äußern würde.
„Wissen Sie, das große Problem ist, dass Hitler sich selbst als absolut böse darstellt„, sagte er laut einer am Dienstag in New York veröffentlichten Abschrift der US-Zeitung Wall Street Journal (WSJ). Der AfD-Landesvorsitzende im ostdeutschen Bundesland Thüringen hätte sich bereits im Januar dazu äußern sollen sagen wir damals, als er seine kontroverse Rede zum Holocaust hielt.
„Allerdings wissen wir natürlich, dass in der Geschichte nichts schwarz oder weiß ist und dass es viele Grautöne gibt.„, zitierte die Agentur DPA am Mittwoch in einem WSJ-Artikel. Demnach wurde das betreffende Interview auf Deutsch geführt, ebenfalls in Dresden.
Die Berliner Wochenzeitung „Junge Freiheit“ zitierte eine auf Höckes Website veröffentlichte Antwort mit den Worten, dass er eine solche Aussage tatsächlich nicht gemacht habe und dass die veröffentlichten Äußerungen nicht seine Meinung widerspiegelten. Das WSJ selbst zitierte die schriftliche Stellungnahme des Politikers, in der dieser behauptete, seine Aussagen seien aus dem Kontext gerissen worden und erwecke dadurch einen völlig falschen Eindruck.
Die AfD-Spitze beschloss im Februar, ein Verfahren einzuleiten, das zum Ausschluss Höckes aus der Partei führen soll. Als Grund wurde seine Rede vom 17. Januar genannt, in der er eine „180-Grad-Wende“ forderte.„darüber, wie sich die Deutschen an ihre Vergangenheit erinnern sollten.
Höcke, ehemaliger Geschichtsprofessor und führender AfD-Abgeordneter in Thüringen, äußerte seine Überzeugung, dass sich die Deutschen im Vergleich zu den Gräueltaten der Zeit des Nationalsozialismus nicht ausreichend an die positiven Aspekte ihrer Geschichte erinnern. Er beschrieb seine Landsleute als „Die einzige Nation der Welt, die im Herzen ihrer Hauptstadt ein Denkmal der Schande errichtet hat„, was eine offensichtliche Anspielung auf das Berliner Holocaust-Mahnmal war.
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