Deutschland wird seine letzten drei Kernkraftwerke wegen der Energiekrise nicht schließen und werden sie auch nach Ende dieses Jahres, wenn die Regierung plant, die Stromerzeugung aus Kernenergie einzustellen, vorerst weiterlaufen lassen. Das Wall Street Journal schreibt darüber und verweist auf namentlich nicht genannte deutsche Regierungsvertreter.
Bundeskanzler Olaf Scholz sagte vor einer Woche, Deutschland frage sich, ob es sinnvoll sei, Atomkraftwerke weiter zu betreiben. Er sagte auch, dass die entsprechende Entscheidung bald getroffen werde.
Bundesregierung und Bundestag müssen die Entscheidung noch hinnehmen, da die Abschaltung der Reaktoren gesetzlich vorgeschrieben ist. Dies kann mehrere Wochen dauern.
Laut der Quelle der amerikanischen Zeitung ist die Regierung jedoch davon überzeugt, dass zwei wesentliche Bedingungen erfüllt sind, um den Betrieb der Reaktoren zu verlängern – es besteht die Gefahr einer Gasknappheit und der nukleare Betrieb ist sicher.
Der Kontext:
- In Deutschland bestand bis zum russischen Einmarsch in die Ukraine ein breiter Konsens über den Ausstieg aus der Kernenergie.
- Auch die Grünen, die traditionell gegen die Atomkraft sind, sind Teil der Bundesregierung. Selbst Bundeskanzler Scholz (SPD) lehnte im Juni eine Weiterführung der Reaktoren ab.
- Zuvor hatten sich CDU-Oppositionsführer Friedrich Merz oder Finanzminister und FDP-Chef Christian Lindner für eine Fortsetzung des Einsatzes ausgesprochen. (ctk, wsj)
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