ESSEN – Die rechtsextreme Partei Alternative für Deutschland (AfD) lehnte am Sonntag auf ihrem Parteitag in Essen einen Vorschlag ab, die Regeln für Auslandsreisen ihrer Mitglieder und die Gewährung von Interviews mit ausländischen Medien zu verschärfen. Darüber informiert die DPA-Agentur.

Die Delegierten, die diesen Vorschlag vorlegten, verlangten von der Partei, Sanktionen gegen Mitglieder zu verhängen, die solche Reisen oder Interviews ohne Zustimmung ihrer Führung unternehmen. Dieser Vorschlag sei eine Reaktion auf die wiederholten Reisen von AfD-Mitgliedern nach Russland und deren Auftritte in russischen Medien, schreibt die dpa. Einer der Befürworter des Vorschlags, Florian Köhler, kritisierte die Besuche bei regionalen Diktatoren und Autokraten. Ihm zufolge sollte sich die Partei stärker auf Deutschland konzentrieren, damit ihre Mitglieder von den Wählern nicht als indirekte Helfer anderer Länder wahrgenommen werden. Der Bundesvorstand der Partei hat am Sonntag den Austritt der AfD aus der ID beschlossen.

Dieser Schritt sei erwartet worden, kommentiert dpa. Zuvor hatten die Delegierten dem Vorstand die Befugnis erteilt, eine solche Entscheidung in einer Abstimmung zu treffen. Im Mai habe die rechtsextreme Fraktion Identität und Demokratie (ID) im Europäischen Parlament (EP) beschlossen, die AfD aus ihren Reihen auszuschließen, erinnert sich die dpa. Grund waren Vorfälle im Zusammenhang mit Maximilian Krah aus dieser Partei. In einem Interview mit der italienischen Zeitung La Repubblica relativierte er die Verbrechen der SS-Einheiten des Naziführers Adolf Hitler. Am Sonntag habe die AfD zudem die Entscheidung über die Schaffung des Postens eines Parteigeneralsekretärs verschoben, schreibt die DPA. In einer Abstimmung beschlossen die Delegierten, diesen Vorschlag an den Satzungsausschuss der Partei weiterzuleiten. Der AfD-Parteitag findet an diesem Wochenende in Essen im Bundesland Nordrhein-Westfalen statt. Am Samstag kam es in dieser Stadt zu Demonstrationen gegen diese Partei.