Deutschland wird am Montagabend vorübergehende feste Kontrollen an der Grenze zur Tschechischen Republik einführen, insbesondere an der Autobahn zwischen Prag und Dresden. Dies sagte der Sprecher der Bundespolizei in der Zentrale Pirna in Sachsen am Montag gegenüber ČTK. Nach Angaben der Polizei werden die Kontrollen auch Bahnverbindungen betreffen, insbesondere Züge auf der Strecke Prag-Dresden.
Foto: Polizei der Tschechischen Republik
Nach Angaben der tschechischen Polizei wurden 27 Syrer mit deutschem Kennzeichen in den Transporter gepfercht. Ihre Reise endete am 14. Oktober 2023 an J1, wo das Auto von der Polizei angehalten wurde. Der Schmuggler wurde festgenommen und in eine Polizeizelle gebracht.
„Wir werden heute mit den Inspektionen beginnen“, sagte ein Sprecher am Montagnachmittag. „Wir sind in vollem Gange, um die entsprechenden Kontrollen einzurichten. Sie können sofort beginnen“, sagte er.
Bundesinnenministerin Nancy Faeser kündigte am Montag die Wiederaufnahme der Inspektionen an, die zehn Tage dauern und möglicherweise um zwei Monate verlängert werden sollen. Sie sagte, die Kontrollen würden flexibel auf die aktuelle Situation reagieren, sodass Polizeibeamte an jedem Abschnitt der Grenze operieren könnten.
Autofahrer müssen mindestens am Montag mit Kontrollen auf der Autobahn A17 rechnen, die in Sachsen an die tschechische Autobahn D8 zwischen Prag und Dresden anschließt. In einer späteren Polizeiaussage hieß es, der Beginn der Kontrollen auf dem Rastplatz sei für 19:30 Uhr angesetzt. Nach Erkenntnissen eines ČTK-Fotojournalisten befanden sich heute um 19:30 Uhr mehrere Dutzend bis hundert deutsche Polizisten auf dem Rastplatz in der Nähe des Grenzübergangs Breitenau – Krásny Les an der Autobahn Prag-Dresden. Die Streifen kontrollierten die Transporter und Busse, sie verlangten von bestimmten Fahrzeugbesatzungen Dokumente. Die Säulen wurden nicht gebildet. Auf tschechischer Seite werden weiterhin intensivere Patrouillen durchgeführt, teilte die Polizeisprecherin von Ustě, Veronika Hyšplerová, ČTK mit. Ihr zufolge wird derzeit über eine weitere Verschärfung der Kontrollen verhandelt.
Faeser sagte in einer Erklärung, Deutschland werde sich dafür einsetzen, dass die Kontrollen möglichst geringe Auswirkungen auf das tägliche Leben und den grenzüberschreitenden Verkehr hätten. Nach Angaben der deutschen Polizei ist bei Reisen in Deutschland jedoch mit Verzögerungen zu rechnen.
Die Kontrollen umfassen auch eine Durchsuchung des Innenraums von Fahrzeugen, sodass sich die Polizei hauptsächlich auf Transporter und Lastwagen konzentrieren wird. Die Polizei wendet ein solches Verfahren bereits bei stichprobenartigen Kontrollen an. Doch von nun an werden Patrouillen direkt an den Grenzen operieren.
Sachsen, das neben Tschechien auch an Polen grenzt, durch das auch die Migrationsroute führt, hat mit Tschechien die größten Anstrengungen bei den Kontrollen unternommen. Nach Angaben der Sächsischen Zeitung war das sächsische Innenministerium von der Ankündigung Berlins am Montag überrascht, weil sich Faeser mehrere Wochen lang geweigert hatte, stationäre Kontrollen wieder einzuführen. Ein Sprecher des sächsischen Innenministeriums sagte der Zeitung, die Dresdner seien vor allem über die Medien über die Kontrollen informiert worden.
Die Bundespolizei Pirno teilte mit, dass sie die Kontrollen in Zusammenarbeit mit der sächsischen Landespolizei sowie den Polizeikräften Polens und Tschechiens durchführe. Auch die tschechische Polizei spricht von einer Koordinierung der Verfahren.
„Die tschechisch-deutsche polizeiliche Zusammenarbeit funktioniert seit langem sehr gut und es werden seit langem gemeinsame Polizeipatrouillen an der Grenze durchgeführt“, sagte Josef Urban, Sprecher der tschechischen Auslandspolizei, am Montag in einem Interview mit ČTK Abend. Gleichzeitig werde der ständige Austausch wichtiger Informationen zwischen den Polizeikräften beider Staaten fortgesetzt, der für die Identifizierung und Festnahme von Schmugglern von entscheidender Bedeutung sei.
„Daran ändert sich nichts und die Zusammenarbeit wird vorerst in gleicher Weise fortgesetzt“, betonte der Sprecher.
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