BERLIN – Die Bundesregierung von Bundeskanzler Olaf Scholz muss die bestehenden Grenzkontrollen zu allen Nachbarn, die sie vorübergehend zur Fußball-Europameisterschaft eingeführt hat, aufrechterhalten und auch abgelehnte Asylbewerber systematisch ausweisen. Heute treffen sich in Dresden die Innenminister der Bundesländer, in denen die konservative Union CDU/CSU regiert. In diesem Bereich verabschiedeten die Minister die sogenannte Dresdner Erklärung mit dem Titel „Illegale Einwanderung wirksam verhindern – Sicherheit gewährleisten“.
„Die Bundesregierung muss die bestehenden Grenzkontrollen so lange aufrechterhalten, bis die EU-Außengrenze dauerhaft gesichert und die Funktionalität des Dublin-Systems dauerhaft verbessert ist.“ Der bayerische Innenminister Joachim Herrmann sagte zum Kontroll- und Asylsystem der EU.
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Premierminister Fico sagt, die Slowakei sei bereit, auf jede Welle illegaler Migration zu reagieren (Quelle: Topky/Ramon Leško)
Um illegale Einwanderung einzudämmen, führt Deutschland seit 2015 Kontrollen an der Grenze zu Österreich durch und weitet diesen Schutz seit letztem Herbst auf die Grenzen zu Tschechien, Polen und der Schweiz aus. Aufgrund der Fußballmeisterschaft erneuerte Deutschland dann vorübergehend seine Kontrollen mit anderen Nachbarländern. Die konservative CDU/CSU-Union will den derzeitigen Zustand ausweiten, bei dem die Kontrollen die gesamte Länge der deutschen Grenze umfassen. Einen ähnlichen Antrag hatte bereits Ende Juni die Freie Liberaldemokraten (FDP) gestellt, die neben den Grünen Koalitionspartner der Sozialdemokraten (SPD) der Kanzlerin ist.
Menschen aus Drittstaaten
Konservative deutsche Regionen wollen außerdem, dass die Polizei Ausländer aus sicheren Drittstaaten nicht ins Land lässt, wenn sie in Deutschland Asyl beantragen wollen. „Asylsuchenden aus sicheren Drittstaaten muss die Einreise verweigert werden“ » sagte Hermann. Er fügte hinzu, dass es auch notwendig sei, Asylsuchende in einem anderen EU-Land von der Grenze zurückzuschicken.
Brandenburgs Innenminister Michael Stübgen betonte, die Dresdner Erklärung fordere auch die systematische Ausweisung abgelehnter Asylbewerber, vorbestrafter Bewerber und Personen, die ein Sicherheitsrisiko darstellen könnten, aus dem Land. „Eines muss klar sein: Wer schwere Straftaten begeht, hat keinen Anspruch auf Asyl und muss das Land verlassen.“ er sagte. Ihm zufolge müssen diese Abschiebungen auch Afghanen und Syrer betreffen, für die eine erzwungene Rückkehr in ihr Herkunftsland nicht mehr möglich sei. Scholz sagte zuvor, dass Bundesinnenministerin Nancy Faeser solche Ausweisungen vorbereite. Nach Ansicht des sächsischen Innenministers Armin Schuster muss Deutschland seine Asylpolitik deutlich verschärfen. „Die Menschen in unserem Land verstehen die abwartende Haltung Berlins immer weniger und erwarten einen deutlichen Rückgang der Asylmigration.“ er fügte hinzu.
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