Die Deutschen haben Angst vor der Einwanderung, 200.000 Menschen sind dieses Jahr bereits angekommen. Politiker wollen Gegenmaßnahmen – Welt – Nachrichten

Das Asylverfahren in Deutschland darf nicht länger als drei Monate dauern, gefolgt von einer zügigen Ausweisung abgelehnter Antragsteller. In diesem Punkt seien sich die Ministerpräsidenten der Länder am Freitag einig, teilte der hessische Ministerpräsident Boris Rhein, Vorsitzender des Ministerpräsidentenrates, auf einer Pressekonferenz mit.



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Migranten in einem Aufnahmezentrum auf der Insel Lampedusa, Sizilien, Donnerstag, 14. September 2023.




Ihrer Meinung nach ist es auch notwendig, die Höhe der finanziellen Unterstützung für Migranten neu zu bewerten, einschließlich der möglichen Einführung von Prepaid-Karten anstelle von Barzahlungen. Das Treffen der Ministerpräsidenten vereinheitlichte die Position der Regionen zu den anschließenden Verhandlungen mit der Bundesregierung.

„Die Bürger haben das Recht zu erwarten, dass wir uns um die Migration kümmern“, sagte Rhein und fügte hinzu, dass die aktuelle Migrationskrise unter Kontrolle gebracht werden müsse. Mehr als 200.000 Menschen haben in diesem Jahr in Deutschland einen Asylantrag gestellt, bis zum Jahresende könnten es bis zu 400.000 sein.

Einer Meinungsumfrage zufolge halten die Deutschen die Migrationskrise für Deutschlands größtes Problem. Das sagten in einer Umfrage der Agentur Infratest dimáp 44 Prozent der Befragten. Die Sicherheits- und Außenlage, die 18 Prozent der Befragten als größtes Problem nannten, landete mit deutlichem Abstand an zweiter Stelle.

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Die Bundesländer forderten die Bundesregierung zudem dazu auf, verstärkt Migrationsabkommen mit Drittstaaten anzustreben und die Liste sicherer Herkunftsstaaten zu erweitern, aus denen Antragsteller mit Ausnahmen keinen Anspruch auf Asyl haben. Die Ministerpräsidenten schlugen die Möglichkeit einer automatischen Erweiterung der Liste auf Staaten vor, deren Bürger bei ihren Asylanträgen eine Erfolgsquote von weniger als fünf Prozent haben. Dies würde unter anderem Marokko, Tunesien oder Algerien betreffen.

Der niedersächsische Ministerpräsident Stephan Weil, der vor Rhein den Vorsitz im Ministerpräsidentenausschuss innehatte, betonte, wie wichtig es sei, Migranten schnellstmöglich in den Arbeitsmarkt zu integrieren. „Menschen, die gute Chancen haben, in Deutschland bleiben zu können, sollten so schnell wie möglich eine Arbeitserlaubnis erhalten“, sagte er.

Den Gesprächen der Ministerpräsidenten ging ein Abendtreffen voraus, zu dem Bundeskanzler Olaf Scholz Rhein, Weil und den konservativen Oppositionsführer Friedrich Merz einlud. Die Kanzlerin erwartete von den Verhandlungen, deren Thema Einwanderung war, lediglich einen Meinungsaustausch und eine Klärung der Positionen, weshalb keine Pressekonferenz einberufen wurde. Scholz strebt aber auch eine gesamtdeutsche Einigung an, die das Migrationsmanagement erleichtern würde.

Rhein und Weil sagten nach dem Treffen mit der Kanzlerin am Freitag, dass nach der Einigung der Regionen eine Einigung mit der Bundesregierung und der Opposition herbeigeführt werden müsse und der Wunsch nach einem Kompromiss bestehe. Entscheidend dafür wird das Treffen von Scholz mit den Ministerpräsidenten am 6. November sein. Auch Merz zeigte sich zufrieden mit dem Treffen mit der Kanzlerin, die im ZDF erklärte, sie sei bereit, die Verhandlungen fortzusetzen.

„Wir sind uns über das Ziel im Klaren und die kommenden Tage und Wochen werden zeigen, ob wir uns über den weiteren Weg einig sind“, sagte der Oppositionsführer.

Nach Angaben des deutschen Grünen-Wirtschaftsministers Robert Habeck haben sich die Regierungsparteien bereits weitgehend auf ein Maßnahmenpaket zur Einwanderungskontrolle geeinigt. Darüber sprach Habeck diese Woche mit dem sozialdemokratischen Bundeskanzler Scholz und Finanzminister Christian Lindner, dem Chef der Freien Demokratischen Partei (FDP).

Das Trio einigte sich darauf, die Ausweisung abgelehnter Asylbewerber und Personen, die kriminelle Aktivitäten begehen oder einer solchen verdächtigt werden, zu erleichtern. Es ist auch möglich, dass ein Teil der Geldleistungen durch Sachleistungen ersetzt wird. Kritiker großzügiger Spenden weisen darauf hin, dass Migranten das Geld in ihre Herkunftsländer zurückschicken. Gleichzeitig ist geplant, bestimmte Bedingungen zu vereinfachen, sodass Asylbewerber bereits nach sechs Monaten statt bisher neun Monaten früher mit der Arbeit beginnen können.

Es wird erwartet, dass die Regierung dem Migrationspaket noch vor den Verhandlungen im November zustimmt, bei denen Scholz sich mit den Ministerpräsidenten der Länder auf die Finanzierung der Flüchtlingskosten einigen will. Im November könnte auch der Bundestag dem Maßnahmenpaket zustimmen.

Meta Kron

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