Die Deutschen sind für teure Energie verantwortlich. Sie wollen immer Solidarität

Für teure Energie sind vor allem die Deutschen verantwortlich. Niemand zwang lokale politische Eliten, wirtschaftlichen Erfolg auf billiger russischer Energie aufzubauen. Der Bau von Terminals zur Flüssiggasaufbereitung war bereits vor acht Jahren sinnvoll. Spätestens nachdem der russische Präsident Wladimir Putin 2014 die Annexion der ukrainischen Halbinsel Krim angeordnet hatte.

Berlin ging jedoch den umgekehrten Weg. 2015 hat er den Bau von Nord Stream 2 auf den Weg gebracht. Der Plan ist klar. Spätestens im Jahr 2022 wird Gas durch die Pipeline am Grund der Ostsee fließen. Gegner haben vergeblich davor gewarnt, dass es nach ihrer Fertigstellung zu einer russischen Invasion in der Ukraine kommen wird und der Bau einer weiteren russisch-deutschen Gaspipeline nicht geplant ist Interesse der Europäischen Union.

Dies war keine brillante Prognose von Militäranalysten. Nur eine einfache Sammlung von Fakten. Milliarden werden benötigt, um die Invasion zu finanzieren. Mit dem Verkauf mineralischer Rohstoffe verdient die russische Wirtschaft riesige Summen. Jede Unterbrechung der Pipelines, die über die Ukraine in die Europäische Union führen, wird in Moskau enorme Verluste verursachen. Um das oben genannte Risiko zu minimieren, drängte der russische Präsident auf die schnellstmögliche Fertigstellung von Nord Stream 2. Sein persönlicher Freund und ehemaliger deutscher Bundeskanzler Gerhard Schröderr half ihm dabei maßgeblich.

V. Putin ist letztlich gescheitert. Unter dem Druck der öffentlichen Meinung haben deutsche Politiker Nord Stream 2 schließlich nicht in Betrieb genommen. Zudem haben westliche Sanktionen den Import russischer Kohle, Öl und Mineralölprodukte fast vollständig gestoppt. Aber ihr Mangel hat die Rohstoffpreise auf den Weltmärkten stark in die Höhe getrieben. So sehr, dass die russische Wirtschaft in diesem Jahr nur um 3,5 % des BIP schrumpfen wird, als eine zweistellige Rezession erwartet wurde.

Um es höflich auszudrücken: Die deutsche Energiepolitik war nie im Interesse der Slowakei. Die Volkswirtschaft profitiert seit Jahren vom Transit russischer Rohstoffe in den Westen. Gerade durch den Bau der Gaspipelines Nord Stream 1 und Nord Stream 2 verlor es seine Vormachtstellung: Die Deutschen verlegten Rohre auf dem Meeresboden, um den ohnehin schon recht hohen Profit aus billiger russischer Energie noch zu steigern. Sie berücksichtigten keine ukrainischen oder slowakischen Interessen.

Gerade deshalb kann es nur als enorme Dreistigkeit bezeichnet werden, von Energiesolidarität zu sprechen. Die Slowakei hat riesige Stauseen und wird den aktuellen Winter voraussichtlich ohne größere Probleme überstehen. Heimische Fabriken werden erst in Schwierigkeiten geraten, nachdem ein Teil der slowakischen Bestände im Rahmen der „Solidarität“ nach Deutschland überführt werden muss.

Übrigens: Europas größte Volkswirtschaft verfügt über riesige Gasvorkommen. Das sind zumindest die Ergebnisse umfangreicher Forschungsarbeiten der Bundesanstalt für Geowissenschaften. Durch den Start des sogenannten Fractional Mining ist es möglich, den Verbrauch für die nächsten 30 Jahre zu decken. Das einzige Problem ist, dass die Gewinnung des Rohstoffs dem Dogma vom Aufbau einer grünen Wirtschaft widerspricht. Auch Atomkraftwerke passen nicht dazu, und in Zeiten extrem hoher Preise drängen die deutschen Grünen auf eine komplette Abschaltung der Atomkraft.

Aus wirtschaftlicher Sicht ist es sinnvoll, die Produktion in bereits abgebauten Kernkraftwerken wieder aufzunehmen. Japan beispielsweise hat diesen Weg gewählt. Innerhalb der Bundesregierung pochen die Grünen nach wie vor auf den Atomabbau. Das Ergebnis? Strom- und Gaspreise erfassen. Darüber hinaus muss nicht über die Begrenzung der Heizung im Winter gesprochen werden.

Die Slowakei kann dank Atomkraft billig Energie produzieren. Doch heimischer Strom geht an die Börse und wird dort wegen der Kamikaze der deutschen Energiepolitik teuer verkauft. Vielleicht ist es jetzt an der Zeit, fest zu sagen – genug ist genug!

Slowakische Politiker können zumindest damit drohen, den Stromverkauf an der Börse einzuschränken. Damit wird der Druck, die Stilllegung der deutschen Kernkraftwerke zu stoppen, sofort erhöht. Eine Dreiparteienkoalition regiert Europas größte Volkswirtschaft. Nur die Grünen ignorieren hartnäckig die wirtschaftlichen Folgen des Atomausstiegs, und die beiden verbleibenden Parteien, darunter Bundeskanzler Olaf Scholz, denken über eine Ausweitung der Produktion nach.

Europapolitik soll der slowakische Ministerpräsident aber nicht machen. Stattdessen spricht Eduard Heger meist von der Notwendigkeit der Solidarität. Ein gewöhnlicher Mensch versteht darunter, den Armen zu helfen. In der europäischen Realität ist es etwas ganz anderes. Genauer gesagt, eine Möglichkeit, alle Einwohner der Europäischen Union für schlechte deutsche Entscheidungen bezahlen zu lassen.

Dieses Modell hat sich bereits während der Finanzkrise bewährt. Griechenlands Probleme hatten das Potenzial, deutsche Banken ins Verderben zu stürzen. Die drohende Pleitewelle wurde durch die temporäre und permanente Eurowall gestoppt. Darin garantieren sogar viel ärmere Slowaken die Rückzahlung griechischer Schulden. „Zum Glück“ wurde es ein profitables Geschäft. Die Europäische Zentralbank hat damit begonnen, griechische Wertpapiere in großen Mengen zu kaufen. Bei Bedarf kann sie die Anleihen jedes Mitglieds der Eurozone kaufen, und der einzige Nachteil dieser Lösung ist die hohe Inflation.

Brüssel hat vor wenigen Tagen beschlossen, Gas zu sparen. In diesem Fall konnte die Slowakei eine Ausnahmeregelung erwirken und die nationalen Chemiewerke können weiterhin mit voller Kapazität produzieren. Der slowakische Wirtschaftsminister Richard Sulík stimmte besseren Konditionen zu. Mit dem Wintereinbruch wird jedoch der Druck zunehmen, Gas aus gefüllten slowakischen Lagerstätten zu liefern. Erst dann wird sich zeigen, ob die Regierung die slowakischen Interessen wahren kann oder ob sie der deutschen „Solidarität“ nachgibt.

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Rein Geissler

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