Die deutschen Streitkräfte erhalten eine einheitliche Einsatzführung

BERLIN – Der deutsche Verteidigungsminister Boris Pistorius hat am Donnerstag die Reform der Bundeswehr vorgestellt, die das Ergebnis fünfmonatiger Gespräche zwischen seinem Ministerium und der Bundeswehr ist. Die Verteidigungsfähigkeit der Bundeswehr soll durch ein einheitliches Einsatzkommando gestärkt und ihre vier Teilstreitkräfte einem gemeinsamen Unterstützungskommando unterstellt werden, berichtet die DPA.

Neben den Bodentruppen, der Luftwaffe und der Marine entstand als vierter Zweig der Bundeswehr die Cyberspace and Information Unit (CIR), die auf elektronische Kriegsführung und Cyberoperationen, Aufklärung und Schutz elektronischer Infrastrukturen spezialisiert ist.

Archivvideo

Die slowakische Präsidentin Zuzana Čaputová beförderte und ernannte Generäle der slowakischen Streitkräfte (Quelle: Topky/Ramon Lesko)

Bisher verfügte die Bundeswehr über ein Einsatzkommando in Schwielowsee bei Potsdam, das für die Planung und Leitung von Einsätzen im Ausland zuständig war. In Berlin wurde ein Territorialverteidigungskommando geschaffen, das auch einen Einsatzplan zur Verteidigung Deutschlands entwickelte. Diese beiden Strukturen werden nun in der Einsatzleitung zusammengeführt, bleiben aber weiterhin an den genannten Standorten beheimatet. Pistorius erwartet von dieser Änderung eine beschleunigte Entscheidungsfindung auf der Grundlage fundierter Sachkenntnis.

Galerie ansehen (2)

Boris Pistorius (Quelle: TASR/Moritz Frankenberg/dpa via AP)

Unterstützungsstrukturen wie Sanitätsdienst, Logistik, Militärpolizei, Anti-Chemie-Einheit und Verwaltung werden zu einer Einheit zusammengefasst und mit dem Unterstützungskommando verbunden, was zu einer Entlastung der militärischen Strukturen führen soll. Wo möglich, sollte Personal mit militärischem Rang durch Zivilisten ersetzt werden. Bleibt die Frage, wie es mit der 2011 in Deutschland abgeschafften Wehrpflicht weitergeht. Pistorius sprach sich für eine modifizierte Form ihrer Wiedereinführung aus, die bereits im Gespräch ist. Pistorius‘ Ziel bleibt, dass die Bundeswehr 203.000 Soldaten haben soll. Derzeit sind es rund 182.000.

Meta Kron

Reisewissenschaftler. Unternehmer. Leidenschaftlicher Kaffee-Befürworter. Alkoholfanatiker. Allgemeiner Social-Media-Fan.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert