Das erste eingesetzte IRIS-T-Luftverteidigungssystem, das von Deutschland an die Ukraine geliefert wurde, habe sich bei einem der jüngsten russischen Luftangriffe als äußerst effektiv erwiesen, sagte der Sprecher der ukrainischen Luftwaffe Yuriy Ihnat gegenüber Journalisten, so das ukrainische Portal Pravda. Gleichzeitig sagte er, er hoffe auf weitere Lieferungen dieser Komplexe.

Das IRIS-T SLM-System dient zum Schutz vor Raketen bis zu einer Höhe von 20 Kilometern und einer Entfernung von 40 Kilometern. Die Ukraine ist nach Angaben der Agentur dpa das erste Land der Welt, das dieses sehr moderne Luftabwehrsystem einsetzt, selbst die Bundeswehr hat es noch nicht im Arsenal.

„Der IRIS-T hat unter den extremen Bombardierungen, denen wir ausgesetzt waren, eine hervorragende Leistung erbracht“, sagte Ihnať. „Der einzige Nachteil ist, dass es noch wenige Systeme gibt. Es wird erwartet, dass die deutsche Produktion erweitert und das Produktionsvolumen erhöht wird, damit die Ukraine möglichst viele dieser Komplexe erhält“, sagte der Luftwaffensprecher ebenfalls.

Ihnat fügte hinzu, dass die Ukraine in den kommenden Monaten mindestens einige weitere Trägerraketen aus dem Komplex erhalten werde. „Selbst ein für acht Raketen ausgelegter Werfer ist ein mächtiges Werkzeug“, sagte er. Wo genau das System in der Ukraine eingesetzt wurde, sagte er nicht, erklärte aber, dass es wie die amerikanischen HIMARS-Raketenwerfer das Ziel Nummer eins des Feindes sei.

Die Ukraine war kürzlich massiven russischen Bombenangriffen ausgesetzt. Vergangene Woche unterzeichneten 15 europäische Länder, darunter Deutschland und Tschechien, eine Absichtserklärung zum gemeinsamen Kauf von Luftverteidigungssystemen. Sie wollen die Lücken im Schutzschirm der Nato über Europa füllen. Nach Angaben des Fernsehportals n-tv fehlen beispielsweise ballistische Flugkörper oder die Abwehr von Drohnen oder Boden-Luft-Raketen.