Ein selbstfahrender Roller ist bereits in greifbarer Nähe. Die Tests beginnen nächstes Jahr

Die Deutsche Post hat beschlossen, in Zusammenarbeit mit dem amerikanischen Unternehmen nVidia mit der Erprobung neuer vierrädriger Postroller zu beginnen. „Streetscooter“ sollen die Arbeit der Postboten erleichtern und die Zustellung effizienter machen.

Anfang 2018 wird die Deutsche Post, Teil des DHL-Konzerns, mit der Erprobung selbstfahrender Zustellfahrzeuge beginnen. Die von nVidia entwickelte Technologie wird Teil von Modellen kleiner Lieferwagen sein, die auf Rollern basieren. Straßenroller ähneln italienischen Mopeds mit großem Stauraum und werden oft zum Verkauf von Kaffee genutzt.

Einen kompletten Ersatz der Zusteller hat das Unternehmen nach aktuellen Plänen nicht vor. Autonomes Fahren wird vor allem Anwendungen finden, um die Arbeit effizienter zu gestalten. Mit dem neuen System folgt das Fahrzeug beispielsweise einem Postangestellten die Straße entlang, während er neben ihm auf dem Bürgersteig geht. So muss er den Brief nicht abgeben, ins Auto steigen, fünf Meter laufen und wieder anhalten. Den gesamten Transfer übernimmt das Auto selbst.

„Die Roller werden autonom fahren können, sie können dem Zusteller folgen, sodass dieser nicht an jeder Tür ein- und aussteigen und nur ein paar Meter laufen muss.“ -Danny Shapiro (nVidia)

Laut dem für die Entwicklung des Systems verantwortlichen nVidia-Manager ist der Einsatz vollautomatisierter und selbstfahrender Autos in Zukunft nicht ausgeschlossen. In der Praxis könnte es ein solcher Roller sein, der zu Ihnen kommt und Ihnen eine SMS schickt, dass eine Lieferung vor Ihrem Haus auf Sie wartet. Sie müssen dann nur noch den SMS-Code verwenden, um das Paket abzuholen. Ein bisschen wie ein mobiler E-Mail-Speicher.

Die Deutsche Post verfügt derzeit über 3.400 Roller und plant, ihre Flotte in Zukunft zu erweitern. In Zusammenarbeit mit nVidia und dem Automobilhersteller ZF denken sie über autonome Lkw für lange Distanzen nach, und die Projekte gehen noch weiter. Da die europäischen Vorschriften derzeit kein vollständig autonomes Fahren zulassen, bleiben diese Projekte die Musik der Zukunft. Aber die Technologien, die uns dies ermöglichen würden, sind bereits verfügbar.

Am 10. Oktober stellte nVidia auf der GTC-Konferenz in München einen neuartigen Automobilcomputer vor, der bis zu 320 Billionen Operationen pro Sekunde bewältigen kann. Das ist zehnmal mehr als beim Vorgänger. Es soll in der Lage sein, die riesigen Computer, die heute in Autos zum Einsatz kommen, vollständig zu ersetzen und die Berechnungen rund um das autonome Fahren vollständig zu übernehmen. Das Unternehmen nVidia steht damit an der Spitze der computerisierten Automobilindustrie und kooperiert mit vielen Automobilherstellern. Audi ist einer von ihnen.

Lore Meier

Freiberuflicher Unternehmer. Web-Pionier. Extremer Zombie-Evangelist. Stolzer Bier-Befürworter

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert