Ein Slowake ging nach Deutschland: Er lebt im Wald unter Plastik und will eine Kapelle bauen!

Die Slowaken entschieden sich freiwillig, unter solchen Bedingungen zu leben. (Quelle: fkn/Pk)

GRÜNWALD – Versteckt mitten im Wald fand er seine Welt! Der Slowake Michael B. (30) lebt seit fast zwei Jahren in einem dichten Wald in der Nähe des Dorfes Grünwald bei München. Man findet ihn nicht in schmutzigen Jeans oder einem verschwitzten T-Shirt, er gilt schon gar nicht als Idiot. Der junge Mann hat einfach nicht vor, zu seinem ursprünglichen Lebensstil zurückzukehren. Der Bericht über den seltsamen Slowaken wurde vom deutschen Portal Merkur online gestellt.

Tief im Wald hat Michael seinen Zufluchtsort geschaffen. Aus langen, dünnen Baumstämmen, Seilen und Plastikplanen baute er eine Art Unterschlupf, der eine Sitzecke, eine kleine Bibliothek und einen Grill verbirgt. Daneben steht ein provisorisches Zelt, das zum Schlafen genutzt wird. Eine schmale unbefestigte Straße umgibt sein kleines Königreich, das er stolz „mein Zuhause“ nennt.


Er lebt im Wald, geht zum Waschen und Essen ins Kloster

Es könnte scheinen, dass es in einer solchen Umgebung einen verzweifelten Menschen gibt, der unbedingt Essen und eine Dusche braucht. Das Gegenteil ist jedoch der Fall. Seine Hemden, Jeans und Schuhe sind sauber. Um den Hals trägt er eine Kette mit einem goldenen Kreuz. Er beschließt, sich nicht wie ein Idiot zu fühlen. „Ich bin nicht so…“ überzeugt.

Jeden Tag besucht der tiefgläubige Michael, der fließend Deutsch mit einem sanften slowakischen Akzent spricht, das Benediktinerkloster St. Peter. Bonifatius in München. „Hier bade, wasche und esse ich“ er erklärt, dass dort auch seine Wohnadresse angegeben sei.

Vor fünf Jahren verließ ein junger Slowake das Haus, in dem er seine Mutter und seinen Bruder zurückgelassen hatte. Er hinterließ seinen gesamten Besitz seinem Bruder. „Ich brauche nichts. Geld und Besitztümer sind mir nicht wichtig.“ Davor wünschte er sich Kinder, ein Haus und eine richtige Familie. Aber heute weiß er: „Mein Weg ist ora et labora – beten und arbeiten.“ Sein Vorbild in dieser Richtung ist der heilige Franziskus von Assisi. Er lebte auch in einfachen Verhältnissen, im Einklang mit der Natur.


Michael will im Wald sterben!

Als er durch die Klöster Italiens und Wiens wanderte, hätte Gott ihm befehlen sollen, diesen Weg zu gehen. „Ich habe ihn nicht erwählt, aber Gott hat mich erwählt“ sagte der Chemielaborant überzeugt. Wegen der Einsamkeit bevorzugte er das Leben im Wald. „Ich kann mich hier in Frieden auf Gott konzentrieren.“ Michael geht noch weiter. „Ich möchte hier sterben“ sagte er mit Freude in seinen Augen.

Sein Königreich blieb jedoch nur ein Jahr lang verborgen. Mit lauten Schreien während des Gebets erregte er die Aufmerksamkeit von Passanten, die die Polizei alarmierten.

So wurde sein großes Geheimnis gelüftet. Neben dem heimlichen Leben im Wald plante der 30-Jährige, mit den ausgegrabenen Steinen eine eigene Kapelle zu bauen. „Das ist mein Lebenswunsch.“ Die Idee einer Kapelle gefiel jedoch Forstverwalter Alfred Strauch nicht, dem Michael sogar seine gewagten Pläne vorstellte. So etwas hatte Strauch noch nie erlebt.


Streit mit den Behörden um Kapelle und Wohnraum

Obwohl der junge Slowake behauptet, es handele sich lediglich um ein Gebäude mit den Maßen 5 x 10 Meter, verrät seine Zeichnung, die er Strauch vorlegte, dass es sich dabei eher um eine mittelalterliche Burg als um eine bescheidene Kapelle handeln würde. Natürlich lehnen die Behörden das Bauvorhaben ab, dies wäre ein Präzedenzfall. „Wenn wir einen autorisieren, öffnen wir die Tür für andere.“ Gerade die Tatsache, dass Michael im Wald lebt, sieht Strauch als Problem an. „Es ist einfach verboten.“

Bis Mitte Dezember 2012 hatte Michael eine Frist, sein „Haus“ zu putzen. Er ignorierte diesen Begriff jedoch stillschweigend. „Im schlimmsten Fall droht ihm eine Ausweisung und ein Aufenthaltsverbot an diesen Orten.“ Doch davon will der Slowake gar nichts wissen und gräbt weiter. Er will bald mit dem Bau beginnen und kümmert sich nicht darum, was die Behörden sagen. „Meine Rolle kommt ‚viel mehr von oben‘.“

Konstantin Hartmann

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