Am Samstag gab die Ukraine offiziell bekannt, dass Oleksii Makeyev neuer Botschafter in Deutschland wird. Auf diesem Posten wird er den umstrittenen Andrii Meľnyk ersetzen, der Berlin für seine erste Reaktion auf den Einmarsch russischer Truppen in die Ukraine im Februar kritisiert hatte. Die Datenschutzbehörde informiert darüber.
Nach Angaben des Sprechers des Auswärtigen Amtes bemühte sich die ukrainische Regierung zunächst um die Zustimmung Berlins für den neuen Botschafter, die Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier zwischenzeitlich bereits ausgesprochen hatte.
Lange wurde spekuliert, dass Makayev Meľnyk ersetzen wird, aber Kiew hat dies noch nicht offiziell bestätigt. Makayev arbeitete viele Jahre als politischer Direktor im ukrainischen Außenministerium.
Melnyk war Mitte Juli vom ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj als deutscher Botschafter abgesetzt worden, da dies damals gängige Praxis sei. Meľnyk soll Deutschland am 14. Oktober verlassen und dann eine neue Stelle im ukrainischen Außenministerium antreten.
Melnyk wurde in der Vergangenheit dafür kritisiert, dass er den ukrainischen Nationalistenführer Stepan Bandera verteidigte, dessen Organisation während des Zweiten Weltkriegs für die ethnische Säuberung und den Tod Tausender Polen und Juden verantwortlich war. Bekannt wurde er auch durch seine Kritik an Deutschlands Haltung gegenüber Russland, die er schon vor Beginn der Invasion äußerte. Danach machte er erneut auf sich aufmerksam, indem er Berlin immer wieder aufforderte, mehr Waffen an die Ukraine zu liefern.
„Wenn ich in den vergangenen, sehr dramatischen Monaten gegenüber Berlin stumm und höflich geblieben wäre, hätte es vielleicht keine umfassende Diskussion über die fehlenden und dann unzureichenden ersten Waffenlieferungen an die Ukraine gegeben“, sagte Meľnyk vor einiger Zeit und sagte, er stehe bereit seine Kritik an der deutschen Politik.
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