Europas größte Volkswirtschaft steckt in der Rezession, der Euro schwächelt



Der Euro verlor am Donnerstag 0,2 Prozent auf 1,0731 Dollar. Die europäische Einheitswährung wird durch die Bestätigung gebremst, dass sich Deutschland – Europas größte Volkswirtschaft – in einer Rezession befindet. Der Dollar hingegen erreichte den höchsten Stand seit zwei Monaten.

Der amerikanischen Währung kommt dabei ihr Status als sicherer Hafen in Zeiten der Unsicherheit zugute. Unterstützt wird dies auch durch begrenzte Wetten, dass die US-Notenbank (Fed) noch in diesem Jahr mit der Senkung ihres Leitzinses beginnen wird.

Der Euro hingegen zahlt einen Aufschlag für Berichte, die die wirtschaftliche Schwäche des europäischen Kontinents dokumentieren. Die neuesten Daten kamen am Donnerstag und zeigten, dass das deutsche Bruttoinlandsprodukt (BIP) im Vergleich zu den vorangegangenen drei Monaten um 0,3 Prozent gesunken ist, was die deutsche Wirtschaft im ersten Quartal dieses Jahres in die Rezession stürzte. Zunächst berichteten Statistiker, dass das Wachstum im ersten Quartal stagnierte.

Der Dollar-Index, der den Wert des Dollars gegenüber einem Korb aus sechs großen Weltwährungen misst, stieg gleichzeitig um 0,3 % auf 104,16 Punkte. Das ist der höchste Wert seit dem 17. März.

Deutschland befand sich in einer technischen Rezession

Die deutsche Wirtschaft rutschte im Winter in eine Rezession, wobei das Bruttoinlandsprodukt (BIP) des Landes in den ersten drei Monaten des Jahres im Vergleich zum Vorquartal um 0,3 % sank. Das teilte das deutsche Statistikamt Destatis am Donnerstag auf Grundlage aktualisierter Daten mit. In seiner Schätzung Ende April ging das Amt noch von einer Stagnation in Europas größter Volkswirtschaft im ersten Quartal aus.
„Nachdem das BIP bereits Ende 2022 negativ war, verzeichnete die deutsche Wirtschaft zwei negative Quartale in Folge.“ sagte Destatis-Präsidentin Ruth Brandová.
Denn unter einer sogenannten technischen Rezession versteht man im Allgemeinen einen vierteljährlichen Rückgang des Bruttoinlandsprodukts (BIP) über zwei aufeinanderfolgende Quartale. Allerdings bedeutet dies nicht zwangsläufig, dass die Wirtschaftsleistung im Gesamtjahr nachlässt.
In Deutschland sind vor allem aufgrund des milden Winters Worst-Case-Szenarien wie eine große Erdgasknappheit ausgeblieben. Aufgrund der hohen Inflation konnte der private Konsum keinen positiven Beitrag zur Wirtschaftsleistung leisten. Den überarbeiteten Daten zufolge gingen die Haushaltsausgaben für Nahrungsmittel und Getränke sowie Schuhe und Bekleidung im ersten Quartal 2023 im Vergleich zum Vorquartal zurück.
Auch wenn sich der Preisanstieg zuletzt verlangsamte, blieb die Inflationsrate im April mit 7,2 % gegenüber dem Vorjahr weiterhin hoch.

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Lore Meier

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