Habeck will zwei deutsche Reaktoren in Reserve halten

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck will zwei der drei in Betrieb befindlichen Atomkraftwerke über den Winter in Reserve halten, damit Deutschland sie im Krisenfall zur Netzstabilität einsetzen kann. Er informierte darüber unter Bezugnahme auf seine Quellen Tor Rezension Der Spiegel.

Bisher hatte Deutschland geplant, die letzten drei Reaktoren zum Jahresende abzuschalten, überdenkt seine Entscheidung aber aufgrund der Energiekrise und der unsicheren Versorgung mit russischem Gas. Für 18 Uhr hat Habeck eine Pressekonferenz einberufen, auf der er die Ergebnisse des Stresstests präsentieren will. Abhängig von den Testergebnissen entscheidet die Regierung dann über das weitere Schicksal der deutschen Atomkraftwerke.

In Deutschland sind noch die Kernkraftwerke Emsland in Niedersachsen, Neckarwestheim 2 in Baden-Württemberg und Isar 2 in Bayern in Betrieb. Der Spiegel berichtet, dass Atomanlagen in Baden-Württemberg und Bayern voraussichtlich bis Mitte April nächsten Jahres in Betriebsreserve bleiben. Im Gegenteil, die Anlage Emsland, die keinen Belastungstests unterzogen wurde, soll wie geplant Ende Dezember abgeschaltet werden.

Das Wall Street Journal hatte Mitte August über den Weiterbetrieb der Atomkraftwerke berichtet, die Bundesregierung erklärte damals jedoch, die Stresstests des deutschen Energiesystems seien noch nicht abgeschlossen.

Reuters schrieb daraufhin Anfang September, die Stresstests hätten die mögliche Verlängerung der Laufzeit deutscher Kernkraftwerke bestätigt.

Bereits die Vorgängerregierung der konservativen Bundeskanzlerin Angela Merkel hatte beschlossen, den Betrieb von Atomkraftwerken in Deutschland zu beenden. Auslöser dafür war der Unfall im Atomkraftwerk Fukushima in Japan im Jahr 2011.

Atomkraftwerke am Laufen zu halten, ist jedoch bei den Grünen, die einer der Koalitionspartner des aktuellen Bundeskanzlers Olaf Scholz sind, nicht beliebt. Auch Wirtschaftsminister Habeck ist Mitglied der Grünen. Teil der Koalition sind die Freien Demokratischen Liberalen (FDP), die sich für die Laufzeitverlängerung von Atomkraftwerken einsetzen.


WA 53 Berlin – Bundeskanzler Olaf Scholz nimmt am Donnerstag, den 11. August 2022, an seiner ersten jährlichen Sommerpressekonferenz in Berlin teil. FOTO TASR/AP Bundeskanzler Olaf Scholz nimmt am Donnerstag, den 11. August 2022 an seiner ersten jährlichen Sommerpressekonferenz in Berlin, Deutschland, teil 11. November 2022. (AP Photo/Michael Sohn)

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Konstantin Hartmann

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