Hier werde eine islamistische Partei entstehen, warnt die deutsche CDU. „Sie sollte Wahlpotenzial haben“

Die Christlich-Demokratische Union (CDU) in Deutschland warnt davor, dass im Land eine türkisch kontrollierte islamistische Partei entstehen könnte. Diese mögliche Drohung äußerte der innenpolitische Sprecher der CDU, Alexander Throm. Dies geschah im Rahmen der Debatten über das kommende Gesetz, das den Prozess des Erwerbs der Staatsbürgerschaft für in Deutschland lebende Ausländer deutlich erleichtern würde.

„Die politischen Konsequenzen wären enorm“, sagt Throm. Ihm zufolge würde die durch die neue Gesetzgebung ermöglichte Einbürgerung von Millionen von Ausländern Tür und Tor für bislang marginale politische Bewegungen in Richtung hoher Politik öffnen. „Die Einbürgerung wird nicht nur unsere Bevölkerungsstruktur, sondern auch die Struktur der Wählerschaft massiv verändern.“ er sagte Durch die Bild-Zeitung.

Die Reform des Staatsbürgerschaftsrechts ist eines der Hauptversprechen der aktuellen deutschen Regierungskoalition unter Führung der Sozialdemokraten (SPD). Das Hauptziel der Gesetzesänderung besteht darin, den Einbürgerungsprozess grundlegend zu vereinfachen. Durch die Neufassung des Gesetzestextes wird beispielsweise die Aufenthaltsdauer in Deutschland von acht Jahren auf nur noch drei Jahre verkürzt, die Schwierigkeit von Sprachtests verringert und vor allem die Zahl der Herkunftsländer erhöht können gleichzeitig die deutsche Staatsangehörigkeit besitzen.

Einer der Staaten, in denen es neu sein wird erlaubt Neben der doppelten Staatsangehörigkeit gibt es auch die Türkei, und gerade diese Tatsache stellt laut Throm eine Bedrohung für die Stabilität der deutschen politischen Szene dar. Throm glaubt, dass die AKP, die regierende politische Partei des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan, versuchen wird, die neue deutsch-türkische Doppelstaatsbürgerschaft zu nutzen, um ihren Einfluss in dem westeuropäischen Land zu stärken.

Gleichzeitig spielt die Türkei bereits eine wichtige Rolle innerhalb der deutschen muslimischen Gemeinschaft. So betreibt beispielsweise die dem türkischen Staat nahestehende Religionsgemeinschaft Ditib derzeit rund neunhundert Moscheen in Deutschland.

Es ist daher möglich, dass die Reform des Staatsbürgerschaftsgesetzes es Erdogan ermöglichen wird, dieses Einflussnetzwerk in eine echte politische Kraft umzuwandeln. „Wir müssen uns darauf vorbereiten, dass der deutsche Ableger von Erdogans AKP bald im Deutschen Bundestag tagen wird“, sagte Throm. Über die große türkische Gemeinschaft in Deutschland versuchen Erdogan und die AKP seit langem, aktiv Einfluss auf das politische Geschehen hierzulande zu nehmen. „In der Vergangenheit gab es immer wieder Versuche, in Deutschland eine Art Ableger der AKP zu gründen“, sagte Eren Güvercin, Experte für den Islam in Europa, gegenüber Bildu. Allerdings wird der Erfolg dieser Bemühungen grundsätzlich dadurch eingeschränkt, dass viele Befürworter der Erdogan-Politik noch immer nicht die deutsche Staatsbürgerschaft besitzen und daher nicht über das Wahlrecht verfügen.

Darüber hinaus sollte sich die türkisch kontrollierte islamistische Partei nicht allein auf die Unterstützung türkischstämmiger Einwanderer verlassen, sondern ihre politische Basis könnte sich auf deutsche Muslime im Allgemeinen stützen. Laut Hermann Binkert, Direktor des Meinungsforschungsinstituts INSA, hätte eine mögliche Partei mit islamistischer Tendenz durchaus Wählerpotenzial in Deutschland. „Es braucht zweieinhalb Millionen Stimmen bei nationalen Wahlen, um die Fünf-Prozent-Hürde für den Einzug ins Parlament zu überschreiten“, sagt Binkert. Da in Deutschland derzeit rund fünf Millionen Muslime leben, gebe es tatsächlich „demografisches Potenzial“ für eine muslimische Partei im Land, zitiert Binkert in Bild.

Amala Hoffmann

Preisgekrönter Unruhestifter. Extremer TV-Pionier. Social-Media-Fanatiker

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert