Nach dem Anschlag in Solingen fordert die deutsche Opposition Beschränkungen der Einwanderung

BERLIN – Der Generalsekretär der SPD, Kevin Kühnert, lehnt Forderungen der Opposition nach einer Begrenzung der Einwanderung aus Syrien und Afghanistan nach einem Messerangriff in der Stadt Solingen ab. Dies sagte er am Montag in der Morgensendung des öffentlich-rechtlichen Fernsehens ARD, auf die sich die Agentur DPA berief.

Der Anschlag auf dem Fronhofplatz in Solingen in Westdeutschland ereignete sich am Freitagabend anlässlich des 650. Jahrestages der Gründung der Stadt im Bundesland Nordrhein-Westfalen. Dort tötete ein Mann zwei Männer und eine Frau mit einem Messer und verletzte acht weitere Menschen, vier davon schwer.

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Terroranschlag in Moskau

Der Hauptverdächtige sei ein 26-jähriger Syrer, der sich der Polizei gestellt und die Tat während der Ermittlungen gestanden habe, teilte die Polizei am Sonntag in einer Erklärung mit. Der Fall wurde inzwischen von der Bundesanwaltschaft übernommen, die auch dem Verdacht nachgeht, dass es sich bei dem Angreifer um ein Mitglied der Terrororganisation Islamischer Staat handelte, die sich zu dem Anschlag vom Freitag bekannte. Auch Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) traf am Montagmorgen in Solingen ein. Er nannte den Angriff ein abscheuliches Verbrechen und sagte, die volle Härte des Gesetzes müsse angewendet werden. Auch am Ort des Anschlags, in der Innenstadt, ist eine Gedenkfeier zu Ehren der Opfer geplant. Scholz plant auch, mit Ersthelfern zu sprechen.

Verschärfte Kontrollen an deutschen Grenzen

Bundesinnenminister Herbert Reul von der CDU sprach sich nach dem Anschlag für strengere Kontrollen an der deutschen Grenze und für die Abweisung von Flüchtlingen aus und deutete dabei die Äußerungen seines Parteichefs Friedrich Merz. Laut Reul gibt es für ihn keine andere Möglichkeit und die Einwanderungsbeschränkung halte er für den wichtigsten Schritt. Gleichzeitig hält er Abschiebungen nach Afghanistan und Syrien, wo der Hauptverdächtige herkommt, für richtig. Im Gegenteil, Sozialdemokrat Kühnert wendet ein, dass viele Vorschläge von CDU-Politikern nicht im Einklang mit dem Grundgesetz stehen, das beispielsweise das Recht auf Asyl für jeden Menschen anerkennt.

„Die Antwort kann nicht sein, dass wir jetzt Menschen die Tür verschließen, die selbst vor den Islamisten fliehen, weil sie von ihnen aufgrund ihrer Lebensweise verfolgt werden.“ sagte Kuhnert. Ihm zufolge müsse geklärt werden, warum der syrische Tatverdächtige im vergangenen Jahr nicht nach Bulgarien abgeschoben wurde, von wo aus er in das Gebiet der Europäischen Union eingereist sei. Sofia hätte dann die Ausweisung akzeptiert. Die DPA-Agentur hatte zuvor ohne Nennung von Quellen berichtet, dass der Asylantrag des Syrers in Deutschland abgelehnt wurde und er im vergangenen Jahr nach Bulgarien abgeschoben werden sollte, was jedoch nicht geschah. Laut „Die Welt“ verzögerte sich die Ausweisungsverfügung, weil sich der Mann in Deutschland versteckte. Nach einigen Monaten tauchte er wieder auf und wurde dann nach Solingen versetzt.

Meta Kron

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