Nach Kritik zog der deutsche Verlag Kinderbücher nach Vinnetou zurück. Der Ravensburger Verlag wurde wegen rassistischer Stereotypisierung der ersten Einwohner Nordamerikas und unangemessener Aneignung ihrer Kultur kritisiert.
„Wir hatten viele negative Rückmeldungen zu unserem Buch (Young Chief Vinnetou) und deshalb haben wir uns entschieden, den Versand der Titel einzustellen und sie aus dem Zeitplan zu streichen“, schrieb der Verlag auf Instagram.
„Vielen Dank für Ihre Bewertungen. Ihre Kommentare haben uns deutlich gemacht, dass wir mit diesen Titeln mit Vinnetou die Gefühle anderer verletzen“, schrieb das Unternehmen mit einer Entschuldigung.
Deutsche Medien weisen darauf hin, dass zwar mehrere Personen den unangemessenen Umgang mit der Kultur der amerikanischen Ureinwohner kritisierten, der Post auf Instagram aber andererseits Widerstand aus dem gegnerischen Lager provozierte, wonach die Rücknahme der Bücher einer Zensur gleichkäme.
Ein Buch wegen der Rezensionen zu kaufen, ist nicht die richtige Entscheidung, sagt Andreas Brenne, Experte für Karl May, den deutschen Schriftsteller und Autor der ursprünglichen Vinnetou-Geschichten.
Laut einem vom SWR befragten Experten sind die zurückgerufenen Bücher harmlos, weil sie deutlich zeigen, dass es sich um eine fiktive Geschichte handelt und nicht um eine genaue Darstellung der amerikanischen Ureinwohner. Brenne verteidigte die Maya auch gegen Klagen über Kolonialismus und Rassismus; die ursprünglichen Romane über Vinnetou vom Ende des 19. Jahrhunderts hingegen arbeiten seiner Meinung nach mit dem Motiv des Völkermords an den ersten Einwohnern als zentralem Motiv. (ČTK)
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