Schätzungen zufolge hat die Bundesregierung bei der Europawahl eine Niederlage erlitten.

Die Partei von Bundeskanzler Scholz landete auf dem dritten Platz.

Nach Prognosen der öffentlich-rechtlichen Sender ARD und ZDF hat die konservative Opposition CDU/CSU die Wahlen zum Europäischen Parlament in Deutschland mit rund 30 Prozent deutlich gewonnen. Die Alternative für Deutschland (AfD) liegt mit rund 16 Prozent auf dem zweiten Platz.

Der Vorsitzende der deutschen Oppositionspartei Christlich Demokratische Union (CDU), Friedrich Merz, bezeichnete den Erfolg der CDU/CSU in Deutschland als einen Sieg in der Europäischen Union, da der Kandidat von der Chefin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, angeführt wurde.

Die Sozialdemokraten (SPD) von Bundeskanzler Olaf Scholz belegten mit 14 Prozent den dritten Platz. Die ersten Ergebnisse werden von der Bundeswahlkommission um 23:00 Uhr veröffentlicht, wenn in Italien zuletzt die Abstimmung endet.

„Die CDU/CSU-Union mit Ursula von der Leyen hat die Wahlen nicht nur in Deutschland, sondern in der gesamten Europäischen Union gewonnen“, sagte Merz, der den Wahlerfolg als Bestätigung der Politik der Konservativen und von der Leyens sieht. Der aus Brüssel gratulierte der CDU/CSU-Union per Videobrücke.

„Ein mit deutlichem Abstand hervorragendes Ergebnis“, sagte sie. Sie fügte hinzu, dass sich die konservative Union auch in den schwierigen Zeiten Europas als stabile Kraft erwiesen habe. Zum Ergebnis sagte Merz auch, dass die heutige Wahl für die SPD von Scholz eine Katastrophe gewesen sei.

„Das ist eine schwere Niederlage für die Kanzlerin. Die Regierung muss jetzt über ihre Politik nachdenken, die dem Land schadet“, betonte er.

Der bayerische Ministerpräsident und CSU-Chef Markus Söder sagte, die Wähler hätten die Scholz-Regierung klar abgelehnt. „Die Wähler haben mit ihrer Stimme die Ampelkoalition praktisch aufgehoben“, sagte Söder mit Blick auf die Farben der Regierungsparteien.

Ganz rechts auf Platz zwei

Die Co-Vorsitzenden der rechtspopulistischen AfD, Alice Weidolová und Tino Chrupalla, freuen sich bereits über den zweiten Platz, den die Partei trotz der Skandale um die Einheit von Kandidat Maximilian Krah und seinem Nummer zwei, Petr Bystroň, errungen hat.

„Wir sind die zweitstärkste Partei in Deutschland“, sagen Chrupalla und Weidel begeistert. Das ARD-Fernsehen gibt der Partei 16,5 Prozent, das ZDF 16 Prozent, rund fünf Prozentpunkte mehr als bei der Europawahl vor fünf Jahren.

In einer ersten Stellungnahme bezeichnete SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert das Ergebnis als bitter, die Partei habe im Vergleich zur Europawahl 2019 1,8 Prozentpunkte verloren, zudem habe die AfD überholt. Ebenso sprach Katarina Barleyová, die die SPD-Kandidatin anführte, vor anderen Parteimitgliedern. NEIN

„Es ist ein wirklich bitterer Abend, ich bin vom Ergebnis enttäuscht, ich möchte es auf keinen Fall verheimlichen“, sagte sie. Barley, der im Wahlkampf auch von Bundeskanzler Scholz unterstützt wurde, stellte fest, dass die Partei für ein besseres Ergebnis gekämpft, es aber nicht geschafft habe. „Wir haben gekämpft, wir haben wirklich gekämpft“, fügte sie hinzu.

Den Prognosen zufolge kamen die Grünen und die Freien Liberaldemokraten, die mit der SPD die Regierung bilden, auf rund 12 Prozent bzw. 5 Prozent der Stimmen. Insbesondere für die Grünen bedeutet dies einen Verlust von rund acht Prozentpunkten im Vergleich zur Europawahl vor fünf Jahren.

Die Co-Vorsitzende der Grünen, Ricarda Langová, sagte, man könne mit dem Ergebnis nicht zufrieden sein. Sie sagte, dass die Situation in Deutschland im Vergleich zu 2019 völlig anders sei, wo die Menschen wegen der russischen Invasion in der Ukraine Unsicherheit und Angst verspüren.

Neue Partei feiert Erfolg

Erfolgreich war dagegen Sahra Wagenknechts neu gegründetes Bündnis für Vernunft und Gerechtigkeit (BSW), das aus einer Spaltung der postkommunistischen Linken hervorgegangen ist. Laut ARD und ZDF kann der BSW mit rund sechs Prozent rechnen.

„Dass die Partei auf Bundesebene so schnell die Fünf-Prozent-Marke überschritten hat, hat es in der deutschen Geschichte noch nie gegeben“, sagte Wagenknecht. „Wir haben einen grandiosen Wahlkampf geführt“, sagte sie.

Die Linke hat etwa drei Prozent. Laut ZDF erhielt auch die paneuropäische sozialliberale Partei Volt drei Prozent.

Amala Hoffmann

Preisgekrönter Unruhestifter. Extremer TV-Pionier. Social-Media-Fanatiker

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