Im Alter von 95 Jahren ist der deutsche Schauspieler Ralf Wolter, der Öffentlichkeit vor allem durch die Rolle des Sam Hawkens in Filmen nach Karl Mays Werken über Winnetou aus den 60er Jahren bekannt, gestorben. Das schreibt die dpa mit Verweis auf Wolters Frau. In Deutschland spielte er in vielen Fernsehkrimis mit.
Der gebürtige Berliner Wolter hat im Laufe seiner Karriere in über hundert Filmen mitgespielt und war auch als Theater- und Kabarettist erfolgreich. Zuletzt spielte er 2012 in einem Film mit, es war die deutsche Komödie Bis zum Horizont, dann links! (Bis zum Horizont, dann nach links!). In den letzten Jahren hat er sich aus dem öffentlichen Leben zurückgezogen.
Wolter wurde in Berlin in eine Künstlerfamilie hineingeboren, sein Vater war Kabarettist und Varieté-Schauspieler, Sänger und Akrobat. Nach seinem Theaterstudium begann er beim Theater, erstmals fiel er in der amerikanischen Komödie One, Two, Three (1961) von Billy Wilder vor der Kamera auf. Ein Jahr später trat er erstmals in seiner berühmtesten Rolle auf, nämlich im ersten Maya-Film „Der Schatz am Silbersee“.
Seine Darstellung von Sam Hawkens war ein amüsanter Bürgerkriegsveteran, der eine Perücke trug, weil er von Indianern skalpiert worden war. In einigen Verfilmungen von Mayos Werken wurde seine Figur auch als Hawkins bezeichnet. Er war auch der erste Lehrer von Old Shatterhand im Wilden Westen und daher kommt auch der Name Old Shatterhand, was soviel wie „Zerschmetternde Hand“ bedeutet.
Er war verantwortlich für den Tod von drei Menschen bei einem Verkehrsunfall
Hawkense hat in sechs Maya-Filmen und anderen Fernsehfilmen und -serien mitgespielt. Aber Wolter war auch in dem Film Žut (1964) als Haji Halef Omar, ein treuer Diener von Old Shatterhand im Orient, wo der Held des Wilden Westens als Kara ben Nemsi auftrat. Und 1972 trat er neben Liza Minnelli und Michael York in dem Erfolgsmusical Cabaret auf.
Das Leben zeigte dem beliebten Schauspieler im Jahr 2002 seine andere Seite, als Wolter für den Tod von drei Menschen bei einem Unfall verantwortlich war. Wolter blieb mit seinem Auto in einem Stau auf der Autobahn zwischen Hamburg und Berlin stecken. Grund dafür war die Verengung der Fahrspuren aufgrund von Bauarbeiten an der Straße. Aber er wollte nicht warten und drehte das Auto in die entgegengesetzte Richtung.
Entgegenkommende Fahrzeuge mussten scharf bremsen, ein polnischer Lkw prallte mit einem Pkw zusammen. Drei ältere Personen, die sich im Fahrzeug befanden, starben beim Aufprall. 2003 verurteilte ihn das Gericht dafür zu einer zehnmonatigen Bewährungsstrafe.
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