Mit ihrer Aussage löste sie in Deutschland einen Sturm des Unmuts aus. Die Vizepräsidentin des Bundestages, Katrin Göringová-Eckardtová, fragte sich auf ihrem Twitter-Account, welche Leistung die Nationalmannschaft bei der Europameisterschaft erbringen würde, wenn in ihrem Trikot nur weißhäutige Spieler spielen würden.
21.06.2024 06:22
Foto: Profimedia
Katrin Göringová-Eckardtová.
Göringová-Eckardtová antwortete auf eine Umfrage, in der 21 Prozent der Deutschen sagten, sie würden mehr Kaukasier in der Nationalmannschaft begrüßen.
„Diese Mannschaft ist wirklich großartig. Stellen Sie sich für einen Moment vor, es gäbe nur weiße deutsche Spieler“, schrieb der Grünen-Abgeordnete nach dem Sieg am Mittwoch gegen Ungarn (2:0). Sie begleitete ihre Nachricht mit drei Regenbogen-Emoticons.
Der 55-jährige Politiker entschuldigte sich jedoch schnell und löschte seinen Beitrag später.
Diese Äußerungen stehen jedoch in direktem Widerspruch zu einer Erklärung der Grünen vor genau vier Jahren: „Menschen wie Tiere in Rassen aufteilen zu wollen, ist eine zutiefst menschenverachtende Idee, die historisch geschaffen wurde, um brutalen Kolonialismus zu rechtfertigen“, erklärte die Partei.
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Mit ihrer Aussage erregte Göringová-Eckardtová nicht nur bei den Medien, sondern auch bei Politikern Aufmerksamkeit. Und zwar nicht nur von der Opposition, sondern auch von ihren Koalitionspartnern.
„Wer wie der Bundestagsvizepräsident zu dem Schluss kommt, dass eine deutsche Elf mit hellen Spielern weniger wünschenswert sei als eine Regenbogen-Elf, begeht den gleichen Fehler wie die 21 Prozent der Befragten, die in der Umfrage „Sie sehen lieber mehr weiße Spieler im Nationaltrikot: Sie beurteilen Menschen nach ihrer Hautfarbe“, sagte Thomas Tiel, Kommentator der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.
„Es macht mir große Sorgen, wenn Deutsche nach ihrer Hautfarbe beurteilt werden“, reagierte Wolfgang Kubicki, Vizepräsident der Freien Demokratischen Partei (FDP).
Auch Manuel Ostermann von der Mitte-Rechts-CDU sprach. „Beurteilen Sie Menschen nach ihrem Aussehen? Nach Ihrer eigenen Definition wäre das rassistisch“, sagte er.
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Als Reaktion auf die Kritik versuchte Göringová-Eckardtová, ihre Aussage zu mäßigen. „Es hat mich geärgert, dass 21 Prozent der Deutschen lieber mehr Weiße in der Nationalmannschaft sehen würden“, schrieb sie. „Ich bin stolz auf diese Mannschaft und hoffe, dass wir auch die 21 Prozent überzeugen können.“
Die Umfrage, an der der Politiker teilnahm, wurde von Sport Inside in Auftrag gegeben. Dies war Teil einer Dokumentation über Rassenvielfalt innerhalb der Nationalmannschaft und wie sie von der Öffentlichkeit wahrgenommen wird.
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