Heute haben zehn NATO-Mitgliedstaaten, darunter Tschechien, in Brüssel einen weiteren Schritt zum gemeinsamen Kauf von Luftverteidigungssystemen unternommen. Am Rande des Treffens der Verteidigungsminister im Nato-Hauptquartier in Brüssel unterzeichneten Vertreter dieser Staaten eine Vereinbarung, die die rechtliche Grundlage für die Käufe schaffen soll.

Dabei handelt es sich um ein gemeinsames Raketenabwehrprojekt namens European Sky Shield. Ziel der von Deutschland geführten Initiative ist es, die europäische Luft- und Raketenabwehr durch den gemeinsamen Kauf von Ausrüstung und Raketen für europäische Länder zu stärken.

Der stellvertretende Verteidigungsminister Daniel Blažkovec nahm heute im Namen der Tschechischen Republik an der Unterzeichnung des Abkommens in Brüssel teil, wie aus einem Foto hervorgeht, das die NATO auf ihrer Website veröffentlicht hat. Der deutsche Verteidigungsminister Boris Pistorius sagte, er erwarte, dass die ersten Abkommen innerhalb von drei bis vier Monaten geschlossen würden.

An dieser Initiative nehmen zehn NATO-Verbündete teil: Belgien, die Tschechische Republik, Dänemark, Estland, Deutschland, Ungarn, Lettland, Litauen, die Niederlande und Slowenien.

Im vergangenen Jahr startete Deutschland das Europäische Raketenschild-Projekt, das als Reaktion auf die russische Invasion in der Ukraine Systeme zum Teil von den USA und Israel kaufen soll. Ziel sei es, durch koordinierte Verhandlungen zwischen den am Projekt beteiligten Ländern die Kosten für den Kauf und die Wartung der Systeme zu senken, berichtete Reuters damals.

Einige wichtige europäische Länder sind jedoch mit dieser Initiative nicht einverstanden. Hierzu zählen beispielsweise Frankreich, Italien oder Spanien. Paris kritisiert, dass das Projekt dem Erwerb von außerhalb Europas produzierten Technologien diene. Staaten erwägen im Rahmen dieser Initiative beispielsweise den Kauf amerikanischer Patriot-Systeme oder israelischer Arrow-3-Raketen.