Deutschland wird sechs Milliarden für die Flüchtlingskrise geben: Es kann die Zahl der Migranten nicht mehr bewältigen

BERLIN – Die Koalition von Bundeskanzlerin Angela Merkel hat gestern Abend eine Finanzsumme von sechs Milliarden Euro zur Lösung der Situation der im Land ankommenden Migranten beschlossen. Davon fließen rund drei Milliarden Euro in den Staatshaushalt 2016, weitere drei Milliarden werden für die Hilfen an Länder und Kommunen bereitgestellt.

Für das laufende Jahr habe Berlin dafür eine Milliarde Euro bereitgestellt, erinnert sich die DPA-Agentur. Fast 20.000 Flüchtlinge, überwiegend aus Syrien, sind am vergangenen Wochenende in Deutschland angekommen. Insgesamt werden in diesem Jahr voraussichtlich 800.000 Flüchtlinge ins Land kommen, mehr als in jedem anderen EU-Land. Dieser spektakuläre Anstieg stellt eine Belastung für die Kommunen dar, die mehr Unterstützung von Berlin fordern.

Ein Migrant trägt bei seiner Ankunft in München ein Porträt von Angela Merkel in der Hand.

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Ein Migrant trägt bei seiner Ankunft in München ein Porträt von Angela Merkel in der Hand. (Quelle: SITA)

Deutschland und Österreich haben sich am Samstag darauf geeinigt, Flüchtlinge aufzunehmen, denen die ungarischen Behörden die Weiterreise nach Westen verweigert haben. Österreich kündigte am Sonntag an, die Notfallmaßnahmen schrittweise zu ändern, die es Tausenden Flüchtlingen ermöglichten, seine Grenzen zu überqueren und nach Deutschland weiterzureisen. Am Sonntag wurden mit der Bundeskanzlerin humanitäre Maßnahmen zur Linderung der Flüchtlingskrise vereinbart.

Fast 20.000 Flüchtlinge sind in Deutschland angekommen, die Kapazitäten gehen zur Neige

Fast 20.000 Flüchtlinge kamen am vergangenen Wochenende über München nach Deutschland, deutlich mehr als erwartet. Unter Berufung auf die bayerischen Behörden hat die Datenschutzbehörde heute darüber informiert. Erste Schätzungen gingen davon aus, dass am Samstag und Sonntag maximal 14.000 Menschen in Deutschland Zuflucht suchen würden.

Die Deutschen begrüßten die Flüchtlinge und

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(Quelle: SITA)

Allein am Sonntag kamen 13.000 Menschen in Deutschland an. Diese Zahl veröffentlichte die Sprecherin des Regierungsbezirks Oberbayern, Simone Hilgersová, am Sonntagabend. Am Samstag registrierten die deutschen Behörden 6.900 Flüchtlinge auf der Durchreise durch München.

Ein Teil der Vertriebenen wurde in München und anderen Orten Bayerns untergebracht, ein anderer ging dann in andere Bundesländer. „Unsere Möglichkeiten sind erschöpft, und das ganz deutlich.“ Hilgersová sagte über die Unterkunftsmöglichkeiten.

Die deutschen Regierungsparteien möchten die Flüchtlingshilfe deutlich erhöhen

Vertreter der deutschen Regierungsparteien CDU/CSU und SPD haben sich auf ein umfassendes Paket asylpolitischer Maßnahmen geeinigt, darunter eine milliardenschwere Aufstockung der Flüchtlingshilfe. Dies teilte die DPA heute unter Berufung auf Quellen aus der Regierungskoalition mit.

Thomas Oppermann, der Vorsitzende der sozialdemokratischen Abgeordneten, zeigte sich auf Twitter zufrieden. „Gute Ergebnisse. Details am Morgen“, er schrieb. Die dpa erklärte, durchgesickerten Informationen zufolge hätten sich die Parteiführer darauf geeinigt, dass Asylbewerber in der Erstaufnahmephase materielle Unterstützung statt Taschengeld erhalten sollten. Die Barauszahlung galt bisher als Konfliktpunkt zwischen CDU/CSU und SPD.

Nach dem Asylgesetz haben Vertriebene in Deutschland Anspruch auf Zuschuss für Verpflegung, Unterkunft, Kleidung und Gesundheitsfürsorge. Deutschland stellt ihnen für diese Zwecke jedoch kein Geld zur Verfügung, sondern stellt ihnen Gutschriften aus oder beliefert sie direkt mit den gespendeten Gegenständen. Darüber hinaus haben Asylbewerber Anspruch auf eine monatliche Zulage, deren durchschnittliche Höhe 360 ​​Euro beträgt.

Die bisher in Ungarn verbliebenen Vertriebenen sind an diesem Wochenende in Deutschland angekommen. Berlin und Budapest sprechen davon, dass die Aufnahme Tausender Flüchtlinge an diesem Wochenende eine außergewöhnliche Maßnahme aus humanitären Gründen sei. In der Europäischen Union gelten die sogenannten Dublin-Abkommen, wonach der Asylantrag von dem Land bearbeitet werden muss, in dem der Flüchtling erstmals in die Europäische Union einreist. Nach Schätzungen deutscher Behörden könnten in diesem Jahr bis zu 800.000 Menschen in Deutschland Asyl beantragen. Allein im August wurden im Land mehr als 100.000 Asylbewerber registriert.

Fünf Menschen bei Brand in Asyl verletzt

Bei einem Brand, der gestern Abend in einer Anstalt in der südwestdeutschen Stadt Rottenburg ausbrach, wurden mindestens fünf Menschen verletzt. Ob es sich um Brandstiftung handelte, sei zunächst unklar, berichtete die Deutsche Welle. Flammen schlugen durch den provisorischen einstöckigen Schlafsaal. In dem Gebäude aus Universitätszellen lebten mehr als 80 Asylbewerber. Zwei Menschen erlitten Beinverletzungen, als sie aus dem Fenster sprangen, drei weitere atmeten giftigen Rauch ein. Vier der fünf Verletzten wurden ins Krankenhaus gebracht.

Der Brand in der Anstalt

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(Quelle: SITA)

Die anderen Heimbewohner wurden mit Bussen zum örtlichen Kulturzentrum gebracht, wo sie von Mitarbeitern des Deutschen Roten Kreuzes betreut wurden. Das Feuer beschädigte etwa die Hälfte der 56 Unimo-Zellen, der Rest ist vorübergehend unbewohnbar. Rottenburg, der Ort des Vorfalls, liegt im Bundesland Baden-Württemberg. Die Brandursache kann erst nach weiteren Ermittlungen geklärt werden. Allerdings ist nach Angaben der örtlichen Behörden eine durch Fremdenfeindlichkeit motivierte Brandstiftung nicht ausgeschlossen.

Der Brand in der Anstalt

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(Quelle: SITA)

In dieser Zeit des beispiellosen Zustroms von Migranten hat Deutschland bereits eine Reihe von Angriffen auf aktive oder geplante Migrantenunterkünfte registriert. Im Südwesten des Landes wurden mehrere Gewalttaten dieser Art registriert. Mit einem ähnlichen Fall waren die baden-württembergischen Behörden am Samstag konfrontiert: In der Stadt Neckargemünd warf jemand einen Feuerwerkskörper in den Hof eines Flüchtlingsheims. Trotz ähnlicher Angriffe hat ein großer Teil der Deutschen eine positive Einstellung gegenüber ankommenden Asylbewerbern und viele bieten ihnen Lebensmittel und andere Hilfe an.

Der Brand in der Anstalt

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(Quelle: SITA)

Meta Kron

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