Die katholische Kirche in Deutschland bringt ihre Missbilligung gegenüber der extremen Rechten zum Ausdruck.

Katholische Bischöfe, die sich diese Woche in Augsburg trafen, verurteilten eindeutig den Aufstieg des ethnischen Nationalismus und Rechtsextremismus in einem deutschen Unternehmen.

In ihrer Erklärung sagten sie: „Rechtsextreme Parteien und Parteien, die am Rande dieser Ideologie agieren, können daher kein Ort politischer Aktivität für Christen sein und sind nicht wählbar.“

In diesem Zusammenhang erwähnten die Bischöfe ausdrücklich die rechtsextreme Partei Alternative für Deutschland (AfD) und betonte, dass die Überzeugungen dieser Partei „mit dem christlichen Gottes- und Menschenbild unvereinbar“ seien.

Diese Ankündigung ist höchst ungewöhnlich, da katholische Bischöfe seit 25 Jahren davor zurückschrecken, einer politischen Partei Noten zu geben.

Der Vorsitzende der Bischofskonferenz, Erzbischof Georg Bätzing, erklärte, mehr als 60 Bischöfe hätten die Erklärung diskutiert und seien sich einig, dass sie notwendig sei. Gleichzeitig betonte er, dass die Erklärung einstimmig angenommen wurde.

„Nach mehreren Anzeichen einer Radikalisierung“, heißt es in der Erklärung, „zeigt sich nun eine dominante nationalistische Position innerhalb der AfD.“ Er weist weiter darauf hin, dass die AfD zwischen echtem Rechtsextremismus, den die Bundesnachrichtendienste in einigen Landesverbänden und in der Jugendorganisation der Partei dokumentiert haben, und weniger radikalem Extremismus schwanke Rechtspopulismus.

Die rechtsextreme Erklärung wurde beim Treffen in Augsburg einstimmig angenommen. Foto-Annette Zöpf / EPD-Bild / Image Alliance

Die Erklärung verurteilt ausdrücklich die Feindseligkeit gegenüber Flüchtlingen, Migranten und anderen Muslime und betont, dass sich diese Anfeindungen „zunehmend“ auch auf Juden konzentrieren.

Die Bischöfe sagten, sie würden für hauptamtliche Mitarbeiter und Freiwillige der Kirche verantwortlich sein. „Die Verbreitung rechtsextremer Parolen, zu denen insbesondere Rassismus und Antisemitismus gehören, ist zudem unvereinbar mit dem vollen oder ehrenamtlichen Dienst in der Kirche.“

Religiöses Bündnis gegen die extreme Rechte

Anfang Dezember gab die Evangelische Kirche in Deutschland eine Stellungnahme zur Alternative für Deutschland (AfD) ab, in der es hieß, die Haltung der Partei sei „in keiner Weise unvereinbar mit den Grundsätzen des christlichen Glaubens“. » Auch die jüdischen und muslimischen Gemeinden haben Warnungen herausgegeben und auf die Existenz eines breiten religiösen Bündnisses gegen die AfD hingewiesen.

In Deutschland kam es in den letzten zwei Monaten zu groß angelegten Straßenprotesten Demonstrationen gegen die hasserfüllte Rhetorik und die politischen Visionen der extremen Rechten. Diese Proteste begannen danach Veröffentlichung der Nachricht am 10. Januar von der Journalistengruppe Correctiv, die ein Treffen verschiedener rechter und rechtsextremer Persönlichkeiten enthüllte, darunter einige Mitglieder der Alternative für Deutschland (AfD). Bei diesem Treffen wurde ein Vorschlag zur Abschiebung von Millionen in Deutschland lebenden Menschen mit Migrationshintergrund diskutiert.

Mehrere Bischöfe haben kürzlich ihre Teilnahme an Demonstrationen gegen Rechtsextremismus bekundet. Bischof Bätzing beteiligte sich an einer Demonstration in seiner Bischofsstadt Limburg, während der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf bei einer Demonstration in der rheinland-pfälzischen Landeshauptstadt Mainz vor Fremdenfeindlichkeit warnte. In Augsburg kündigte Bischof Bertram Meier den Widerstand der Kirche gegen eine entmenschlichende und antidemokratische Politik an.

Der Magdeburger Bischof Gerhard Feige äußerte sich wohl am deutlichsten und warnte vor „Demagogen“ und „notwendigen Opportunisten“. Er warnte eindringlich: „Lasst uns nicht auf Lügen, Faktenverzerrungen und „einfache Lösungen“ hereinfallen.“

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Mit dem Slogan „Unser Kreuz hat keine Haken“ (in Anlehnung an das Nazi-Hakenkreuz-Symbol) sprachen sich deutsche Christen gegen die Rechtsextremen aus. Foto-Bernd Wüstneck / ZB / dpa / image Alliance

Katholiken in Ostdeutschland, wo die Alternative für Deutschland (AfD) voraussichtlich nach den Parlamentswahlen in drei Bundesländern später in diesem Jahr die stärkste politische Kraft werden wird, nehmen eine härtere Haltung ein als ihre westlichen Kollegen und äußern sich zur AfD.

Claudio Kullmann, sechs Jahre lang Leiter des Katholischen Büros in Erfurt und Verbindungsstelle der Kirche zur Landespolitik, war einer der Redner der Augsburger Bischofskonferenz. Erfurt liegt im Bundesland Thüringen, im Osten des Landes, wo die Alternative für Deutschland (AfD) derzeit mehr als 30 % der Wähler hat, obwohl der Ortsverband der Partei von den Diensten als „bestätigt richtig“ bezeichnet wird „Extremistische“ Geheimdienste. .

Kullmann sagte, das Vorhandensein einer nationalistischen Philosophie und Denkweise ähnlich der der AfD gefährde den gesellschaftlichen Zusammenhalt und könne „sogar das Vertrauen zwischen Freunden zerstören“.

Die Entscheidung von Augsburg dürfte die Spannungen im Hinblick auf den bevorstehenden Katholikentag 2024 erhöhen. Vom 29. Mai bis 2. Juni treffen sich Katholiken in Erfurt, nur 13 Wochen vor den Wahlen im rechtsextremen Thüringen. Björn Höcke Spitzenkandidat der AfD-Liste. Laut einem Gerichtsurteil kann der radikale AfD-Politiker als Faschist bezeichnet werden.

Amala Hoffmann

Preisgekrönter Unruhestifter. Extremer TV-Pionier. Social-Media-Fanatiker

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