LISSABON – Ein deutscher Pädophiler wurde im Fall des Verschwindens der jungen Britin Madeleine McCann vor 15 Jahren in Portugal zum offiziellen Verdächtigen erklärt, teilte die portugiesische Staatsanwaltschaft am Donnerstag mit. Das berichtete die Agentur AFP.

Madeleine verschwand am 3. Mai 2007, nur wenige Tage vor ihrem vierten Geburtstag, aus der Ferienwohnung ihrer Eltern im portugiesischen Ferienort Praia da Luz. Der Fall löste einen Medienrummel und eine beispiellose internationale Fahndung nach dem Täter aus.

Der Verdächtige ist der deutsche Pädophile Christian Brückner. (Quelle: profimedia.sk)

Die Staatsanwaltschaft der portugiesischen Stadt Portimao sagte, der Verdächtige, dessen Identität nicht veröffentlicht wurde, sei am Mittwoch zum offiziellen Verdächtigen in dem Fall erklärt worden. Medien berichteten, dass es sich bei ihm um einen Pädophilen handelte, der als Christian Brueckner identifiziert wurde und von 1995 bis 2007 in der portugiesischen Provinz Algarve lebte. Er lebte in der Gegend, in der Madeleine damals entführt wurde, und brach unter anderem in Hotelzimmer und Wohnungen ein.

Kate und Gerry McCann, Madeleines Eltern (Quelle: profimedia.sk)

Die Leiche wurde nie gefunden

Im Jahr 2020 enthüllte die deutsche Polizei, dass es sich bei ihm um einen Pädophilen und Sexualstraftäter handelte, der in Deutschland bereits wegen Vergewaltigung im Ferienort Praia de Luz im Jahr 2005 hinter Gittern saß. Die deutsche Polizei geht davon aus, dass er Madeleine getötet hat, schreibt AFP. Bisher wurde keine offizielle Anklage gegen ihn erhoben.

(Quelle: profimedia.sk)

Madeleines Leiche wurde trotz umfangreicher Ermittlungen der britischen und portugiesischen Polizei nie gefunden. Die portugiesische Polizei schloss den Fall zunächst im Jahr 2008 ab. Doch fünf Jahre später nahm sie ihn wieder auf. „als neue Hinweise auftauchten“, gab die portugiesische Staatsanwaltschaft an. Seitdem werden die Ermittlungen in Zusammenarbeit mit den britischen und deutschen Behörden fortgesetzt.